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vorgartenklar, aber trotzdem steckt oft eine wertung oder zumindest hierarchisierung drin: niemand würde sagen „charlie parker ist eine mischung aus x und y“, oder „john coltrane ist eine aktualisierung von z“, (…)
Charlie Parker ist doch Lester Young auf dem Alt in doppelter Geschwindigkeit, oder?
Natürlich hinken solche Vergleiche und manchmal sogar auf dem falschen Bein. Das sollte man dabei im Hinterkopf immer mitdenken. Manchmal kann das aber auch ganz geistreich und herausfordernd sein.
Umgekehrt es gibt sogar das Beispiel, wo David Bowie solch anscheinend grobstoffliche und paradoxe Beschreibungen absichtlich eingesetzt hat um einen kreativen Prozess zu triggern: Bei der Produktion von Iggy Pops The Idiot hat er versucht eine Mischung aus Kraftwerk und James Brown zu schaffen. Er verfehlte das dadurch grob angepeilte Ziel um Meilen, erreichte aber was völlig anderes – und btw sehr Originelles. Nur mal so als Anekdötchen. Oder Brian Eno hat in der Eigenschaft als Produzent Musikern von der Musik anderer Musiker erzählt, und sie aufgefordert das Erzählte zu nachzuspielen. Gerade durch die Unzulänglichkeit einer solchen Erzählung, schlechte Beschreibungen, Missverständnisse usw. entstand dann aber was Originelles.
Viellecht sind dann solche Beschreibungen wie Masabumi Kikuchi = Monk + Jarrett (+ Unbekannte X) zumindest insoweit ganz gut und herausfordernd, weil sie offen lassen, wie die Unbekannte X aussieht und wie groß sie ist.
vorgartenüberhaupt mal – helen-merrill-thread? friedrich? gypsy darf aber dann nur „sings the beatles“ übernehmen. :lol:
Ich kenne ja kaum was von Helen Merrill. Die Sachen mit Clifford Brown, mit Gil Evans und mit Dick Katz. Alles toll, aber daraus kann ich keinen Thread drehen. Ich spiele hingegen mit dem Gedanken eines Creed Taylor / CTI Threads …
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“There are legends of people born with the gift of making music so true it can pierce the veil between life and death. Conjuring spirits from the past and the future. This gift can bring healing—but it can also attract demons.” (From the movie Sinners by Ryan Coogler)