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Mir passt das Etikett „kammermusikalisch“ fast so wenig wie „West Coast Jazz“ – die Hamilton Combo konnte hart swingen und produzierte auch durchaus erdige Klänge, die mit beiden Etiketten quasi ausgeblendet werden. Das war ja eh alles mehr Marketing-Schlacht als dass es musikalisch begründet gewesen wäre, bzw. das Konstruieren des eigentlichen West Coast Jazz war wohl eine Art kollektives Unterfangen, das einige Weisse um 1952/53 in Angriff nahmen – andere fielen vom Wagen, z.B. Teddy Edwards, der erste Star der Lighthouse All Stars, der neben anderen rausgeschmissen wurde, als Kenton die Band auflöste und Rumsey sich ein paar neue Musiker besorgte: Bob Cooper statt Teddy Edwards … verkehrte Welt, aber ja, so war das wohl bei Opportunisten wie Rumsey.
Anyway, jetzt läuft Kammermusikalisches von Jimmy Giuffre – low down dirty Funk gibt es hier ebenso wie ruppige atonale Musik. Mir gefiel immer schon die Beschreibung von Francis Davis im Mosaic-Booklet, zum zweiten Capitol-Album „Tangents in Jazz“, das wirklich grossartig ist: „Though Giuffre certainly intended no such thing, the rootsy Chirpin‘ Time, the programmatig The Leprechaun and the antiphonally bluesy Lazy Tones were like white rustic versions of Horace Silver’s sanctified numbers for the Jazz Messengers — as if to suggest that black East Coast hard boppers weren’t the only ones with roots they felt it best to return to.“
Nachher noch „The Jimmy Giuffre Clarinet“ und „The Jimmy Giuffre 3“.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #165: Johnny Dyani (1945–1986) - 9.9., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba