Re: Ich höre gerade … Jazz!

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friedrich

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Gestern abend und heute morgen. Musik mit Migrationshintergrund.

Rabih Abou-Khalil – Sprouts & Roots (1993)

Habe ich mal im Ausverkauf erworben, sozusagen auf dem Basar. Rabih Abou Khalil stammt aus dem Libanon, ist vor dem Bürgerkrieg nach Deutschland geflohen, hat in München Flöte studiert aber als Oud-Spieler und Bandleader Karriere gemacht. Meines Wissens lebt er heute in Frankreich. Wie soll man diese Musik nennen? Oriental Jazz? Rabih Abou-Khalil lässt die Schlange sich in den eigenen Schwanz beißen, wenn er Duke Ellingtons Caravan auf Oud, Nay und Darabukka spielt und das Stück damit ins Morgenland re-importiert.

Marc Ribot Y Los Cubanos Postizos (1998)

Marc Ribot, selbsternannter wurzelloser Kosmopolit (wie ursprünglich Josef Stalin die Juden charakterisierte) aus New Jersey mit französisch ausgesprochenem Nachnamen, der Gitarrenunterricht bei einem Haitianer hatte, hier mit seiner Band von falschen Kubanern, die ein Tribut an den Gitarristen Arsenio Rodriguez spielen. Teilweise mit halsbrecherischem Akzent. Noch Fragen? ;-)

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“There are legends of people born with the gift of making music so true it can pierce the veil between life and death. Conjuring spirits from the past and the future. This gift can bring healing—but it can also attract demons.”                                                                                                                                          (From the movie Sinners by Ryan Coogler)