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sandmanVielleicht oder auch nicht – das ist mir egal.
– Es war mein Einstieg in den Jazz und damals hat es mich umgehauen. Deswegen wird es für mich immer etwas Besonderes sein.
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Es war damals eine 3-teilige Radio-Sendung – Die Billie Holiday Story – die ich zufällig einschaltete. Danach war ich angefixt.
Bei mir war es die Einzel-CD von Frémeaux mit den besten Stücken von Billie und Pres … als ich herausfand, dass die nicht komplett war, fühlte ich mich betrogen … aber statt zur Frémeaux Tripel-CD zu greifen, holte ich mir dann die grosse Box mit den kompletten Aufnahmen aus dem Hause Columbia.
Was den Song betrifft … gegen „Jazz-Track“ hätte ich nichts einzuwenden gehabt, aber der Song an sich … gut, die meisten Songs, die damals von Jazzsängerinnen eingespielt wurden, sind keine Jazz-Songs, die waren damals eh recht selten, man griff halt auf Material aus dem Pop zurück (Musicals, Filme …) – und machte daraus dann Jazz. Allerdings bin ich beim Thema „Jazz Songs“ gerade auch etwas überfragt, wie sich das in den frühen Tagen verhielt, in den Zwanziger gab es ja durchaus eigenes Material (z.B. bei den Clarence Williams-Sessions mit Bechet und Armstrong – Armstrong war ja eh der Begründer des Jazzgesanges). Aber in der Swing-Ära scheint das doch recht selten gewesen zu sein … klar, Billie Holiday schrieb ein paar eigene Songs, es gibt z.B. „Detour Ahead“, einer der wenigen von Jazzern geschriebenen Songs, die zum Standard wurden … aber so im allgemeinen bin ich bei dem Thema auch überfragt.
Was aber – leider! – der Fall war: viel zu lange wurde selbst Billie Holiday mit zweitklassigem Material versorgt, während die wirklich guten Broadway-Songs stattdessen zweitklassigen weissen Sängerinnen vorgelegt wurden (da scheinen die Plattenfirmen zu weiten Teilen entschieden zu haben, aber auch darüber weiss ich nicht genauer Bescheid).
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