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ThelemaGerade bei Peter Niklas Wilson (Miles Davis. Sein Leben. Seine Musik. Seine Schallplatten) bestätigt bekommen. (Seite 37, wenn du nachsehen willst.)
Hab den Band leider nicht, mein Oreos Miles-Band ist von Peter Wiessmüller (mit Scharf-S) – aber egal, mich überzeugt der Gedanke sowieso nicht wirklich, das magische Gefühl der Verlorenheit, das Miles hervorruft, ist für mein Empfinden etwas anderes als Blues (oder es ist supermässig sublimierter und unterkühlter Grossstädterblues, keine Ahnung – das Gefühl ist dasselbe wie Louis Malles Bilder von Jeanne Moreau allein in der Nacht, auf der regennassen Strasse, da passt Miles‘ Musik auch symbiotisch dazu). Und klar hat Miles ab und zu auch eigentliche Blues-Stücke gespielt, er lehrte ja u.a. auch bei Charlie Parker, einem der Grossmeister und wohl dem ersten Modern Jazzer, der erkannte, dass man Blues auch auf raffinierte Weise spielen konnte, ohne nur abgedroschene Klischees zu bedienen … aber wenn Miles den Blues spielt, dann kommt die Blues-Komponente für mein Empfinden oft eher von Red Garland oder Wynton Kelly (das „second quintet“ – und ich mag mich damit in die Nesslen setzen – höre ich quasi also blues-freie Zone … was nicht heisst, dass nicht diese typische Miles-Stimmung auftauchen würde, die es ja auch nach dem Comeback noch gibt, aber wie gesagt, die höre ich nicht als zwingend mit dem Blues verknüpft).
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba