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gypsy tail windSorry Thelema, ich hatte mich eher über soulpopes kurze Einlassung gewundert als über Deinen Post!
Dann ist ja gut! :lol: (Was allerdings meine Kritik an dieser Technik nicht ändert, nur dass der Papst jetzt das Opfer ist. )
gypsy tail windNehmen wir Ray Charles oder noch besser: Percy Mayfield (wie kann man Soulballaden nicht mögen? Da kratze ich mich aber doch noch Deinetwegen am Kopf … „Please Send Me Someone to Love“ etwa).
Kein Problem, das ist ja ein Geschmacksdisput. Ab einem bestimmten Punkt trieft es mir zu sehr. Der ist bei mir eben relativ früh. Der Titel sagt mir übrigens gar nichts. :lol:
gypsy tail windAber eben, die Frage bleibt: Was ist Bluesfeeling? Ich würde dieses z.B. einem Cannonball Adderley in praktisch jedem Solo attestieren, das er eingespielt hat, egal ob es nun über ein Blues-Schema, einen 32taktigen Song oder sonstwas geschah
Zumal Adderley im wesentlichen erweiterte Bluesskalen spielt und bluesig/funky phrasiert. Das Interessante ist ja nun, dass man diese Bluesqualität in weiten Teilen auch Coltrane zuschreiben kann, und trotzdem war Cannonball total irritiert, als er Coltrane zum ersten Mal über einen Blues improvisieren hörte. Beider Auffassungen von Blues waren eben sehr verschieden.
gypsy tail windFür mich hat – und deshalb die Irritation – „Bluesfeeling“ keine direkte Korrelation mit „Blues“, blöd gesagt kann irgeneine Hupfdohle „Bluesfeeling“ haben, selbst wenn sie bei ihrem Auftritt am Jubiläumsfest des Schützenvereins von Herrn Müller und seiner überaus korrekt-steifen Rock’n’Roll Kapelle begleitet wird, die noch nicht mal die Pentatonik entdeckt haben, ganz zu schweigen vom Swing.
Bluesfeeling ist für mich auch nicht identisch mit der Musikrichtung und schon gar nicht der Blues-Form. Aber nicht jede Depri-Stimmung ist schon Bluesfeeling. Tatsächlich ist das eine komische Mischung aus Timbre, Phrasierung und Notenwahl, die ich auch nicht definieren könnte. Miles zum Beispiel spielt im Grunde immer Blues, selbst wenn er keinen Blues spielt. Oder Hendrix, um mal einen Rockmusiker zu nehmen. Ich hab einem Freund mal eine Aufnahme der Brotherhood of Breath vorgespielt, wo er erstaunt war, wie sehr das nach Blues klingt, obwohl sie gar keinen Blues spielen (jedenfalls nach den Konzepten der sogenannten Hochschule für Musik Nürnberg, wo sie keinen Free Jazz auf dem Lehrplan ihrer Jazzabteilung haben …).
„Am Fest“? Haben sie sie nicht reingelassen? O_o Daher wahrscheinlich der Blues …
Äm … sorry … konnte ich mir nicht verkneifen … Hab so wenig Gelegenheit, mit Schweizern zu quatschen. Dafür hast du jetzt einen Ostfriesenwitz gut.
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Now, when the day goes to sleep and the full moon looks / The night is so black that the darkness cooks / Don't you come creepin' around ‒ makin' me do things I don't want to