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Sorry Thelema, ich hatte mich eher über soulpopes kurze Einlassung gewundert als über Deinen Post! Nehmen wir Ray Charles oder noch besser: Percy Mayfield (wie kann man Soulballaden nicht mögen? Da kratze ich mich aber doch noch Deinetwegen am Kopf … „Please Send Me Someone to Love“ etwa). Da fliessen die Genre-Grenzen doch ineinenander, Rhythm & Blues, Jazz, Soul. Nicht einmal die Abgrenzung zum Gospel ist so klar, denn (das taten ja schon Bach oder Händel) manchmal genügte es, „Babby“ statt „Lord“ zu singen und schon hatte man eine Soul-Nummer …
Aber eben, die Frage bleibt: Was ist Bluesfeeling? Ich würde dieses z.B. einem Cannonball Adderley in praktisch jedem Solo attestieren, das er eingespielt hat, egal ob es nun über ein Blues-Schema, einen 32taktigen Song oder sonstwas geschah (und da, wo der Blues weit weg lag, z.B. in „Flamenco Sketches“, das ja wegen eines idiotischen Fehlers lange Jahre viele für den „All Blues“ hielten – war man da eigentlich blind oder taub oder blöd? -, da ist Adderley dann merklich nicht mehr in seinem Element, weil es eben wirklich schwerfällt, Bluesbezüge einzubauen). Für mich hat – und deshalb die Irritation – „Bluesfeeling“ keine direkte Korrelation mit „Blues“, blöd gesagt kann irgeneine Hupfdohle „Bluesfeeling“ haben, selbst wenn sie bei ihrem Auftritt am Jubiläumsfest des Schützenvereins von Herrn Müller und seiner überaus korrekt-steifen Rock’n’Roll Kapelle begleitet wird, die noch nicht mal die Pentatonik entdeckt haben, ganz zu schweigen vom Swing.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba