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gypsy tail windWas mir da am meisten auffällt: wie gut Eddie Duran an der Gitarre ist!
Getz ist klasse, Tjader auch – nichts Neues … LaFaro und Higgins machen einen unauffälligen und kompetenten Job, Guaraldi macht Spass (den pack ich in diese West Coast-Piano-Schublade mit den leichtfüssigen Leuten, Pete Jolly und so … nicht dass ich denen jede Substanz absprechen will, aber Hampton Hawes war schon toller, Carl Perkins … mit gewissen Vorbehalten noch Russ Freeman und Claude Williamson … aber jetzt kommt dann grad soulpope und sagt mir, wen ich vergesse
… nein, Sonny Clark nicht, den zähl ich trotz des längeren Aufenthalts nicht dazu … und Jimmy Rowles irgendwie auch nicht, den zähl ich zur Kategorie Renaissance Men).
Aber vor allem: Ob LaFaro und Higgins „nur“ unauffällig ihren Job machen oder nicht, das alles ergibt hier deutlich mehr als die Summe seiner Einzelteile. Die Platte swingt von Anfang bis Ende. Da will ich doch kein Drum- oder Bass-Solo hören, ich will ja nicht mal hören, dass sich da einer meint besonders profilieren zu müssen. Eine Mannschaftsdienliche Leistung ist gefragt, die Stan Getz und Cal Tjader in eine gute Position bringt, der Spielfluss muss stimmen und der Ball muss laufen.
Hier noch ein weiteres Antidot gegen Novemberwetter und -licht.
Cal Tjader – Black Orchid
Aufnahmen verschiedener Sessions von 1956-1959 mit u.a. Vince Guaraldi, Al Kibbon, Eugene Wright, Willie Bobo, Mongo Santamaria und einem ultra schmusigen Tenorsaxofonisten namens Jose „Chombo“ Silva. Sehr beschwingt und charmant.
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“There are legends of people born with the gift of making music so true it can pierce the veil between life and death. Conjuring spirits from the past and the future. This gift can bring healing—but it can also attract demons.” (From the movie Sinners by Ryan Coogler)