Re: Ich höre gerade … Jazz!

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friedrich

Registriert seit: 28.06.2008

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Die Blätter fallen, Helen Merrill singt.

Diese beiden Alben werden hier immer mal wieder erwähnt, ohne dass ausführlich darauf eingegangen wird. Wert sind sie es aber unbedingt.

Helen Merrill / Dick Katz – The Feeling Is Mutual (1967)

Vocals – Helen Merrill; Cornet – Thad Jones; Guitar – Jim Hall; Bass – Ron Carter; Drums – Arnie Wise, Pete LaRoca; Piano, Producer, Arranged By – Dick Katz

Helen Merrill / Dick Katz – A Shade Of Difference (1968)

Vocals – Helen Merrill; Cornet, Flugelhorn – Thad Jones, Alto Saxophone – Gary Bartz; Flute – Hubert Laws; Guitar – Jim Hall; Arranged By, Piano, Producer – Dick Katz; Bass – Richard Davis, Ron Carter; Drums – Elvin Jones

Zwei Alben mit höchst raffinierten Arrangements, in denen man nicht nur Swing und Bop sondern auch Gil Evans mit Miles, das Modern Jazz Quartet und Ornette Coleman zu hören meint. Helen Merrill hat eine Stimme wie Filterzigaretten und trockener Martini. Bei Baltimore Oriole (von The Feeling …) fange ich an zu frösteln, I Want A Little Boy ist unwiderstehlich lasziv und kokett und wer bei Where Do You Go? (beide von A Shade …) keine Träne verdrücken muss, sollte dringend mal überprüfen lassen, ob er überhaupt noch lebt.

A Shade Of Difference liegt bei mir gegenüber The Feeling Is Mutual knapp vorne. Die größere Band ermöglicht eine etwas weitere musikalische Bandbreite und die Songauswahl ist ein bisschen origineller. Aber eigentlich braucht man beide. Highly sophisticated und very hip.

Hier ein ausführliches Interview mit Helen Merrill.

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“There are legends of people born with the gift of making music so true it can pierce the veil between life and death. Conjuring spirits from the past and the future. This gift can bring healing—but it can also attract demons.”                                                                                                                                          (From the movie Sinners by Ryan Coogler)