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Ach so – hatte mich gewundert, ob es da noch was anderes gab (es gibt ja z.B. noch die Aufnahmen aus Antibes), denn innerhalb des Songbooks hörte ich nie ein Gefälle. Das mag aber daran liegen, dass ich es nur in der kompletten Ausgabe kenne (der 3CD-Box, die Du erwähnst, die ja auch noch einige Rehearsals und so enthält).
Bei mir lief gestern die Box hier:
Mit den ersten vier enthaltenen Alben, „Lee Morgan Indeed!“, „Lee Morgan“ (aka „Lee Morgan Sextet“ aka „Volume Two“), „Lee Morgan Volume Three“ und „City Lights“. Hervorragende Aufnahmen, jede hat einiges zu bieten und auch das Material (viel Benny Golson!) ist vorzüglich. Clarence Sharpes säuerlicher Ton (auf dem ersten Album) ist sicher nicht jedermanns Sache, aber Kenny Rogers (auf dem zweiten Album zu hören) gefiel mir gestern dafür in ein paar Stücken sehr gut. Auf dem zweiten Album glänzt auch Hank Mobley, Horace Silver spielt auf beiden, auf dem ersten mit Wilbur Ware (wie üblich ein Fels in der Brandung) und Philly Joe (nicht so ein Fels, aber ein toller Drummer!), auf dem zweiten und dritten übernehmen dann Paul Chambers (der ist auch auf den folgenden beiden, das fünfte ist „The Cooker“) und Charlie Persip. Das dritte Album mit Gigi Gryce, Golson, Wynton Kelly und Chambers/Persip ist eigentlich eine Auskopplung der Gillespie Big Band der Zeit und wohl das beste von den vieren. Auf dem vierten ist dann Curtis Fuller der dritte Bläser, während George Coleman (Alt & Tenor) den Saxophon-Posten übernimmt. Ray Bryant und Art Taylor komplettieren um Chambers die Rhythmusgruppe.
Die Alben fünf und sechs („Candy“) höre ich mir jetzt gleich an, ersteres mit Pepper Adams, Bobby Timmons, Chambers und wieder Philly Joe, letzteres dann im Quartett mit Sonny Clark, Doug Watkins und Taylor. Schon klasse, was Lee Morgan schon in so jungen Jahren drauf hatte! Und die Bands gerade der ersten drei Alben sind schon ziemlich aussergewöhnlich, mit kaum gehörten Leuten wie Sharp und Rodgers, den Stücken von Golson und einem gewissen Owen Marshall … 1956/57 hatte sich die „Blue Note family“ noch nicht so gefestigt wie das ein paar Jahre später der Fall war.
Dann, zur Nacht (eine Art Ritual vor den Tagen der Prüfungen, folgt also noch vier Mal die nächsten vier Wochen) gab es noch:
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #165: Johnny Dyani (1945–1986) - 9.9., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba