Startseite › Foren › Über Bands, Solokünstler und Genres › Eine Frage des Stils › Blue Note – das Jazzforum › Ich höre gerade … Jazz! › Re: Ich höre gerade … Jazz!
FriedrichDas lässt eine Hochrechnung auf den Umfang deiner Tonträger-Sammlung zu, die – ich würde mal sagen – beeindruckende Schlüsse zulässt. Ich bin da anders gestrickt und neige dazu, mir möglichst die Höhepunkte aus dem Oeuvre eines Künstlers rauszupicken und damit auch Lücken zuzulassen. Bekanntlich ist die Pause ja das spannendste musikalische Mittel. Aber das ist eine Frage der jeweils eigenen Neigungen.
Yep, ich kam beim Excel-Verwursten gestern auf etwas unter 8000 (gezählt als Einheit: CDs, LPs, 10″-LPs – also nicht Alben, was ja bei all dem alten Jazz, der wohl ein Viertel oder so ausmachen dürfte, eh unsinnig wäre – was sich in den letzten Jahren in Sachen Klassik noch alles angesammelt hat, daran will ich gerade selbst nicht denken, ich gehe davon aus, dass mir noch etwas Zeit bleibt, um das alles in Ruhe zu erforschen, aber ich habe auch nach zwei Jahren das Gefühl, noch ziemlich am Anfang zu stehen; bescheidener sieht es in Sachen Pop/Rock und auch Soul/R&B aus, klar, der ganze Dylan ist da, aber all das zusammen ist wohl höchstens doppelt soviel wie der ganze Ellington ;-))
Das mit den Lücken ist nicht so mein Ding, bei vielen Jazz-Musikern, wenn ich mal „angefressen“ bin, möchte ich auch die gemeinhin weniger beliebten Sachen nicht missen – solche Fälle sind Coltrane, Miles, Ellington, Basie (wobei ich von dessen Pablo-Aufnahmen höchstens die Hälfte haben dürfte), Lester Young, Coleman Hawkins, Art Pepper, Charles Mingus, Thelonious Monk, Sonny Rollins (da gilt aber für die Milestone-Alben dasselbe wie bei Basie für die Pablos), Albert Ayler, Roland Kirk, Louis Armstrong, Ornette Coleman, Billie Holiday, Helen Merrill (da wäre ich gerne mal lückenlos, dürfte aber noch eine ganze Weile dauern und ein wenig was kosten) … daneben natürlich eine ganze Menge frühverstorbener, bei denen das auch nicht sonderlich schwierig ist: Lee Morgan, Sonny Clark, Hank Mobley, Grant Geen, Eric Dolphy, Tony Fruscella fallen mir gerade ein.
Bei sehr vielen Musikern beschränkt sich die Einigermassenlückenlosigkeit aber auf gewisse Werkphasen: Horace Silver bis Ende 60er, Blakey bis Mitte 60er, Stan Getz bis frühe 60er, Mulligan ebenfalls in etwa so, Jimmy Smith bis in die frühe Verve-Zeit, Bobby Hutcherson bis in die späte Blue Note Zeit, McLean bis ans Ende der Blue Note-Zeit, Bill Evans hab ich wohl fast komplett, obwohl mir der oben nicht einfiel, als es um die Leute ging, deren Sachen ich möglichst lückenlos haben will, es hat sich eher so ergeben
Ellington werde ich gewiss nie lückenlos haben, das geht wohl gar nicht, wenn man nicht auf alte Vinylbestände (diverse Bootlegs mit Radio-Aufnahmen aus den Vierzigern, die nie auf CD erschienen sind, soweit ich weiss) zugreifen kann.
In Sachen Basie, solltest Du doch mal noch etwas für den Haptiker wollen, das Ding hier wäre es (da sind die Decca-Aufnahmen versammelt), ist aber eine alte Ausgabe (die wohl erfolgreich genug und daher immer erhältlich war, weshalb es nie zu einem neuen Remastering, neuen Transfers kam, aber für meine Ohren klingen die Aufnahme okay):
http://en.wikipedia.org/wiki/The_Original_American_Decca_Recordings
--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #165: Johnny Dyani (1945–1986) - 9.9., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba