Re: Ich höre gerade … Jazz!

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gypsy-tail-wind
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Bei Pepper gibt es ja eigentlich eher 4 (oder sogar 5), nicht? Frühe Jahre (Kenton etc), erste eigentliche Karriere (von Aladdin/Philo bis 1962, wobei man da die letzten paar Jahre fast schon wieder abtrennen könnte), dann die Zwischenphasen in den 60ern mit dem übermächtigen Coltrane-Einfluss, und schliesslich die grosse Spätkarriere ab 1975 … da grab ich ev. später noch das eine auf Contemporary mit Haden hervor (in der Galaxy-Box gibt’s auch noch was, aber das dann ein anderes Mal).

Eine allzu grosse Düster- oder Dunkelheit höre ich bei Hawes‘ späteren Sachen aber nicht. Verschattungen ja, die Sonne durch die Blätter eines Baumes vielleicht, aber eher am späten Nachmittag als in der Dämmerung. Der frühe gehört für mich zum allerbesten, was es pianomässig in den Fünfzigern zu hören gibt, der spätere sagt mir einfach etwas weniger zu. Genau darum habe ich mich aber auch nicht sehr ausgiebig mit ihm befasst, da das sowieso Deine „Zeit“ ist, kennst Du Dich gewiss viel besser aus, ich berichte nur darüber, wie ich es höre und empfinde – und mir fehlt da eben diese Frische, der endlose Fluss von – immer wieder überraschenden – Einfällen, den der frühe Hawes zu bieten hat (an der prallen Sonne, das schon – ich kann Deinen Vergleich durchaus nachvollziehen, aber gerade im Hinblick auf Pepper höre ich viel weniger starke Kontraste).

Aber klar, das Duo-Album mit Haden ist wirklich gut, keine Frage!

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