Mein Text zum Album aus get happy!? Nr. 5:
Haden trat in Montréal mit zwei Gitarristen auf. Das Konzert mit Pat Metheny und Jack DeJohnette wurde als Einziges nie veröffentlicht. Das zweite mit Egberto Gismonti, dem brasilianischen Virtuosen, der Pianist nicht minder als Gitarrist ist, erschien auf ECM. Noch deutlicher als in den Konzerten mit Cherry oder Rubalcaba wird hier, wie umfassend Hadens Klangwelt ist. Mit Gismonti trägt sie sanfte Wehmut und nachdenkliche Melancholie in sich – die Saudade. Wenn Gismonti an der Gitarre den „First Song“ anstimmt oder allein am Klavier „Silence“ beginnt und Hadens Bass dann singend als zweite Stimme dazustößt, geht das in warmer Klarheit ohne Umweg direkt ins Innere. Hadens Spiel ist beseelt, bewegt sich jenseits von Funktionalität: Sein Bass ist zugleich Begleitung, Leitstimme und Gegenpart, stets mit großem und singendem Ton. An der Oberfläche klingt diese Musik oft schlicht, aber sie bohrt sich in große Tiefen.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #165: Johnny Dyani (1945–1986) - 9.9., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba