Re: Ich höre gerade … Jazz!

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dietmar_

Registriert seit: 29.10.2013

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gypsy tail windDie beiden Henderson/Kelly CDs auf Verve finde ich klanglich sehr okay und musikalisch gehören sie zum liebsten, was Henderson betrifft (der mich fasziniert, ohne dass ich zum bedingungslosen Fan werde). Die Musik klingt hier entspannter, offener als sonst oft bei ihm, dünkt mich – vielleicht, weil er hier quasi mit einem Pick-Up-Trio unterwegs ist und nicht mit einer Band, die er selbst zusammengesetzt und ausgedacht hat, weil Standards gespielt werden (auch Grofés „On the Trail“, für das ich eine Schwäche habe).

Henderson höre ich in letzter Zeit auch verstärkt. Früher hat mich sein heiserer Ton gar nicht so angesprochen, mittlerweile entwickele ich dafür eine Schwäche.
Daher habe ich mal nach den Hinweisen geschaut und lasse mir die „Straight, No Chaser“ (ohne „On The Trail“) kommen. Beide Alben sind am 21. April 1968 entstanden.

vorgartenseine oft tollen balladeninterpretationen sind vor allem farbenreich, aber nicht schmachtend oder zart. er ist immer experimentell, lotet aus, setzt etwas aufs spiel – aber er lässt sich nie fallen.

U. a. das schätze ich an Shorter, du hast das gut ausgedrückt. Schmachtende Balladeninterpretationen zu finden, ist nicht schwer, Shorter bereichert das ungemein, finde ich.

Das da http://jazzpages.com/forum/showthread.php?t=3379&highlight=wayne+shorter ist nicht zufällig von dir initiiert?

Und wie UDW es ausdrückt „zart, fragil, suchend“ möchte ich gerne unterstreichen. So zeichnet sich sein Spiel auch für mich aus. Danke, das andere da treffendere Worte als ich finden. ;)

UDWVon Shorter kenne ich noch nicht viel; „JuJu“, „Speak No Evil“ und dann als Sideman auf „E.S.P“.

Alles von den Veejay-Alben (ab 1959) bis zu seinen späten Blue Note Alben mag ich sehr (ich kenne nicht alle, aber viele aus diesen Perioden). Ein weites Feld. Ich persönlich kann nicht so viel mit Weather Report anfangen, da ist mir Zawinul zu dominant – erstaunlich, dass ich das nicht über Miles Davis im Zusammenhang sagen muss.

gypsy tail windAuch dort hat sein Spiel diese Qualität des Unerwarteten, des Überraschenden, aber den grossen Zauber höre ich besonders auf den erwähnten Sessions, die für Vee Jsy entstanden (es gibt da auch noch das Young Lions Album sowie Wynton Kellys „Kelly Great“). Wie es um deren Erhältlichkeit steht, weiss ich nicht, ich bin glücklicher Besitzer der Mosaic-Boxen mit den gesammelten Vee Jay Aufnahmen von Shorter/Lee Morgan und Kelly/Paul Chambers.

Yep! die „Kelly Great“ gibt es für kleines Geld. Wegen der Mosaic-Boxen bin ich natürlich – wen wunderts – neidisch. ;)
Die Young Lions kenne ich (noch) nicht, ich dachte immer, da gibt es nur ein Album aus den frühen 80ern. Aber das ist wohl eine immer wiederkehrende Bennenung für die jeweils aktuell „neuen Wilden“?

redbeansandriceBartz 1964 ist natürlich tendentiell früh – allerdings kommt er ja auch aus Baltimore und war 24 (der deutsche wiki Artikel über ihn ist übrigens ziemlich gut), interessant ist der Pianist JEAN LUC VALLET der dort mit ihm gelistet ist, meine das wäre ein Musiker, mit dem Albert Ayler vorher in Paris gespielt hatte oder so? (muss mal ins booklet der Holy Ghost Box gucken)

Wenn man Orgeln mag, ist „Just the way it was“ von Sonny Stitt ein fantastisches Album aus der Left Bank! Audiophil-geeignet ist das auch nicht, aber mehr als annehmbar allemal und eins seiner besten Alben…

Stimmt, mit 24 haben andere schon einen Großteil ihres Hauptwerks erspielt gehabt … oder waren schon tot. :(
Vallet ist mir bis dato nicht bekannt. Versuche mal irgendwo hineinzuhören.
Mit Orgeln (im Jazz) habe ich es nicht … oder nur sehr selten. Aber Stitt ist natürlich jede „Sünde“ wert.

Hier:

als nicht so großer Stan Getz Freund „The Complete Roost Recordings“. Aufnahmen zwischen 1950 und 1954, auf Blue Note 1997 auf CDs zusammengefasst.

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