Jazzbässe leise? Keine Ahnung, hör ich nicht so … auf den Plugged Nickel-Aufnahmen ist Ron Carter jedenfalls in jedem Moment zu spüren, wenngleich er vielleicht nicht immer schön zu hören ist. Das ist bei manchem Bassist wohl eh wichtiger.
Was Miles betrifft, wenn Du „Filles“ magst, dann kennst Du ja von der Band schon anderes – allerdings am anderen Ende der Zeit als „Miles in Berlin“ oder eben „Plugged Nickel“. Auf dem PD-Dingsda („Milestones“), das Du vorhin abgebildet hast, ist auch was aus Berlin drauf – das gefällt? Das ist dann wohl der Unterschied eines „grossen“ Konzertes im Saal, in Europa, im Frack und mit allem Pipapo, zum Gig im Club in Chicago (vor vermutlich ungleich hipperem Publikum, das zugleich einen wesentlich kleineren Überlegenheitskomplex gehabt haben dürfte als das in Berlin). Diese Unterschiede sind bei Jazz-Aufnahmen nicht selten, die Miles-Konzerte von 1963 und 1964 fallen auch in die erste Kategorie (grosse Hallen, besondere Events), aber die der zweien Kategorie finde ich musikalisch oft spannender, auch wenn sie häufig weniger perfekt sind. Bei Miles kann man z.B. Carnegie Hall und Black Hawk mit der 1961er nebeneinanderstellen. Interessanterweise gelingt es Miles aber ab 1969, jedes Konzert wie einen Club-Gig anzugehen – das „lost quintet“ zog einfach sein Ding durch, egal, ob man gerade in Duffy’s Tavern in Rochester, im Village Gate, im Blue Coronet, oder aber im Hammersmith Odeon oder der Berliner Philharmonie spielte. Und das ging von da an bei Miles eigentlich so weiter, wie die Dokumente der Tourneen von 1971, 1973 und 1975 zeigen (und auch die aus den 80ern).
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #165: Johnny Dyani (1945–1986) - 9.9., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba