Startseite › Foren › Über Bands, Solokünstler und Genres › Eine Frage des Stils › Blue Note – das Jazzforum › Ich höre gerade … Jazz! › Re: Ich höre gerade … Jazz!
Krautathaus
Aus der gerade eingetroffenen „The Heavyweight Champion“. Wollte mir eigentlich zuerst „Olé“ alleine bestellen, und fand dann die Rhino Box mit den Atlantic Aufnahmen, zumal mich die „Giant Steps“ auch schon gereizt hat.
Beim Titelstück irritierte mich am Anfang, dass da 2 Bässe spielen…das kommt wohl nicht so häufig vor?
Das Bild wird nicht angezeigt … aber mit zwei Bässen und von Atlantic, da kann es nur „Olé“ sein. Ich möchte sagen: nein, leider kommt das nicht sehr häufig vor – denn ich mag es sehr gerne, wenn zwei Bässe zu hören sind! Eins der besten Alben mit zwei Bässen kommt übrigens aus Deutschland, Joki Freunds „Yogi Jazz“ (mit Eberhard Weber und KT Geier), eine anderes, noch tolleres, ist der Mitschnitt von Charles Tyler am Loft Festival, von dem auch die „Wildflowers“-Alben stammen (John Ore und Ronnie Boykins spielen Bass, die Scheibe erschien bei Nessa und heisst „Saga of the Outlaws“). Coltrane holte sich später öfter einen zweiten Bassisten dazu, meist war das Art Davis (no relation to Steve, den man abgesehen von den Coltrane-Aufnahmen eh nicht kennt … Art war der Bassist auf vielen tollen Aufnahmen von Max Roach), der z.B. auf „The John Coltrane Quartet Plays“ zu hören ist. Für die lang verschollene Session zu „A Love Supreme“, auf der auch Archie Shepp zu hören ist (es gibt davon Auszüge in der Deluxe Edition von „A Love Supreme“), war Davis auch wieder dabei, ebenso auf „Ascension“. Später stiess Donald Garrett regelmässig zur Band, der dann an der Bassklarinette und am Bass zu hören war.
Davon abgesehen fallen mir spontan nicht allzu viele Dinge ein (aber es gibt gewiss noch mehr!), aber Ron Carter hat öfter Cello, später Piccolo Bass gespielt und dann neben sich noch einen „normalen“ Bass in der Gruppe gehabt … und es gibt natürlich hie und da grosse Bands mit zwei Bässen, das kam bei Ellington schon in den Dreissigern vor, später z.B. in Don Ellis‘ Big Band (ich glaube da gab’s meist drei Bässe … er probte seine aussergewöhnliche Musik mit mehreren Bassisten und Drummern, damit er auf Ersatzleute zurückgreifen könnte, wenn einer ausfiel – fand Gefallen am Sound und behielt gleich alle).
--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba