Re: Ich höre gerade … Jazz!

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Anonym
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Zur Nacht noch einmal der späte Hill und nur „Faded Beauty“, ein Inselstück und Parnass:

John Savage an der Flöte beginnt wie in einem Film von Agnès Varda oder Claude Sautet oder von mir aus sehe ich da auch die Straße im Katzenfilm mit Signoret und Gabin. Hill zurückhaltend, aber mit jedem Ton oder vielmehr kleinen Läufen da. Und das ist ganz richtig, dass da etliche Posaunen kommen, kurz zwar, dieses Instrument ist mir selten so nah wie hier. Sie kommen, nachdem sich die Flöte selbst aufgelöst hat, vermittelt durch die phantastische Klarinette von Parron, der sich gleichfalls selbst auflöst. Auch das also wieder Musik für ein Ende. Bass und Schlagzeug sind desgleichen vorn, aber ganz ruhig und präzise. Mirakel, Hill der Lebensleiter immer so nah am Tod. Sein Solo nach den Posaunen wird nicht von ungefähr vom Schlagzeug und Bass aufgenommen … und dann zerfließt es in den Anfang. „Faded Beauty“ wie sehr ist sie hier gespielt und lässt an alle möglichen Vergänglichkeiten denken. Fast wie gebändigt, aber doch mit aller offenen Verzweiflung, die sich einstellen könnte.

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