Re: Ich höre gerade … Jazz!

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gypsy-tail-wind
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Die „Diggin‘ – Live at Dug, Tokyo“ von Mangelsdorff ist auch ganz gut … aber da fehlt mit Kronberg die für mich nebem den Leader betörendste Stimme des Quintetts und der Spirit ist ein anderer, viel freier, viel mehr blowing, weniger Struktur. Für mich liegt der Zauber der ersten beiden Quintett-Alben gerade darin, wie Freiheit und Form kombiniert werden, wie Mangelsdorff Wege findet, in verschiedenen Formen, die die Musiker nicht einengen sondern geradezu beflügeln. Zudem schöpft er aus Quellen, die das ganze zu einer wirklich eigenständigen Sache machen und das fasziniert mich wohl noch mehr. Da wird nicht einfach nur amerikanischer Jazz nachgespielt, der Blick auf die Materie ist ein anderer … schön übrigens, dass Napo hier auch an Bord ist, in alten Threads hier findet man ja massenhaft dümmliche Ressentiments gegenüber europäischem Jazz (da wird der West Coast Jazz auch schon fast mitzugezählt, ist ja auch „weiss“ und so …) ;-) Nein im ernst jetzt! Es gab schon vor den Wuppertalern und anderen Maschmusikfreaks eigenständigen Jazz aus Europa, und daneben gab es auch bei den deutlicher an die USA anglehnten Leuten einiges tolles zu hören. Mangelsdorff sticht da auf jeden Fall weit heraus, ein unglaublich kreativer und sehr eigenständiger Musiker.

Hier läuft heute morgen folklore imaginaire:





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