Re: Ich höre gerade … Jazz!

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gypsy-tail-wind
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Das war einer der Fälle, in denen man Bley anheuerte, um ein paar Standards zu spielen … bzw. das war wohl seine Antwort auf die Frage, ob er ein Album mit Musik machen würde, die mit Filmen zu tun hat. Er spielt zum Auftakt ein tolles „Laura“ (aus Premingers gleichnamigem Film), den Abschluss macht (auch das gab’s auf jedem der fünf Alben der Reihe) ein Original aus einem „imaginary film“, dazwischen hören wir sechs weitere, allesamt wohlbekannte Standards, darunter auch „As Time Goes By“, das ich ja bekanntlich gar nicht schätze – ich bin gespannt darauf, mal wieder zu hören, wie Bley mit dem hüftsteifen Liedchen umspringt. Die Wahl der Songs ist aber wirklich nicht sonderlich inspiriert: „All the Things You Are“ (Kern/Hammerstein II, aus „Broadway Rhythm“), „I Got Rhythm“ (Gershwin, aus „Girl Crazy“), „Someday My Prince Will Come“ (Morey/Churchill, aus „Snow White“), „What Is This Thing Called Love“ (aus „Night and Day“) und „It Might As Well Be Spring“ (Rodgers/Hammerstein II, aus „State Fair“) – dennoch sind da natürlich ein paar wundervolle Songs dabei und auch das Disney-Ditty kann ganz gut kommen. Bley wird im Booklet damit zitiert, dass er als „movie-lover“ all die Filme kenne, dass es ihm wichtig sei, beim Improvisieren möglichst nah bei der geschriebenen Melodie zu bleiben (das sagt er ganz im Allgemeinen), und dass „Tirez sur le pianiste“ sein Lieblingsfilm sei.

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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba