Re: Ich höre gerade … Jazz!

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gypsy-tail-wind
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Zum letzten Mal ging Peterson im Herbst 1971 in den Schwarzwald, um ein Album für Hans Georg Brunner-Schwers MPS einzuspielen. Das Resultat ist ein weiteres tolles Trio-Album, erneut mit Louis Hayes, der bei diesem zweiten Engagement etwas länger bei Peterson blieb als in den Sechzigern, sowie Niels-Henning Orsted Pedersen, der fortan immer wieder mit Peterson auftreten sollte. Der viel zu jung verstorbene Bassist spielte über mehrere Jahrzehnte immer wieder mit Peterson und war neben Ray Brown wohl der wichtigste Bassist in Petersons Karriere. George Mraz – der wegen einer Tour, die hinter den eisernen Vorhang führte, aus der Band aussteigen musste – hatte den jungen dänischen Musiker empfohlen: „He’s the only one I know that might keep up with you.“ Wie schon bei Brown (und Mraz) ergab sich auch mit NHOP ein toller Kontrast: Petersons Legato-Spiel wurde vom Pizzicato des Basses mit so klarem wie grossem Ton bestens gebettet.

Auf dem Programm steht einmal mehr ein Mix aus Alt und Neu – Songs von Rodgers/Hammerstein („Younger Than Springtime“), Charlie Chaplin (das geliebte „Smile“), Ferd Grofé („On the Trail“) und Fletcher Henderson („Soft Winds“), dazu ein Stück von Jerry Bock/Sheldon Harnick („Where Do I Go from Here?“, das schon auf dem „Fiorello“-Album zu hören war) und ein Peterson-Original names „Wheatland“, mit dem das Album ausklingt. Ein würdiger Abschluss für eine grossartige und viel zu kurze Phase in Petersons Werk!

Die Aufnahmen, die ein paar Jahre später im Trio mit Joe Pass entstanden, kenne ich noch nicht, das muss ich wohl bald mal ändern!

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