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Dieses Album entstand Ende 1965 für Limelight im Verlauf zahlreicher Sessions – mit Peterson als Sänger vor einer Big Band in fünf Titeln und als Sänger/Pianist mit dem alten Trio mit Herb Ellis und Ray Brown, das sieben der zwölf Stücke einspielte. Manny Albam arrangierte die Big Band-Stücke, Peterson nahm wie es scheint seinen Gesang im Ovedub-Verfahren ein. Petersons Gesang ist so schlecht nicht, aber wirklich nötig ist er ebensowenig. Es hiess ja, Nat habe ihn gehört und vorgeschlagen, Peterson solle nie mehr singen, dafür würde er, Nat, die Finger vom Klavier lassen … zum Glück hat Cole seinen Teil der Abmachung nicht gänzlich wahrgemacht (er war ein grossartiger Pianist, der direkt in die Linie gehört, die von Earl Hines über Art Tatum – und eben Cole, als wichtigster direkter Einfluss – zu Peterson führt), aber Petersons Gesang ist nun wirklich nichts Phänomenales. Sein Timbre ist nicht unatrattaktiv, seine Intonation einigermassen sicher (aber mehr als einigermassen eben doch nicht) – einen gewissen Charme hat das Unterfangen schon, und die Reunion mit Ellis und Brown ist natürlich auch schön zu hören. Immerhin haben die drei am Ende der Session noch ein Instrumental eingespielt, den „Easy Listening Blues“, der aber leider mit wenig mehr als drei Minuten in den engen Grenzen bleibt, die auf dem Album allen Stücken gesetzt werden.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba