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clasjaz
Lacy, ich kenne nicht viel von ihm, die Alben mit Waldron, die gypsy genannt hat, gehen mir mit dem Schraubenzieher ins Herz und dort wird dann gedreht. Dieses Irrewerden mag mir recht sein, obwohl die Ohren sich ständig neu bewegen müssen. Ist da aber ein Unterschied, ihn mit Monk zu hören? Ich würde das Plattenregal nach Deinen Worten nicht räumen, nicht davon. – Und Waldron, (…)
Schön formuliert!
Ich habe Lacy noch nie mit Monk gehört, aber mit seinen Kompositionen. Monk hat eine besondere Bedeutung für mich, da er einer der ersten war, die mich mit Jazz in Berührung brachten. Ich kenne viel von ihm und daher ist mir seine Musik einigermaßen vertraut. Insofern fällt mir da der Zugang leichter.
Ich würde nicht behaupten, das STRAIGHT HORN keine gute Platte ist, nur finde ich keinen Halt darin. Wenn aber jemand genau das will, die ständige Bewegung, dann mag STRAIGHT HORN (oder anderes von Steve Lacy) das richtige für ihn sein. Ich selbst weiß jedoch nicht so recht, ob ich einen sich drehenden Schraubenzieher im Herzen haben möchte …
Steve Lacy – REFLECTIONS (1958)
Mit Mal Waldron am Piano, Buell Neidlinder Bass und Elvin Jones Drums. Deutlich bodenständiger als STRAIGHT HORN und für mich angenehmer. Ein Monk-only Programm.
Gil Evans & Ten (1957)
Gil Evans Debut als Leader, mit Steve Lacy am Sopran Sax. Auf dem ersten Stück YOU FORGOT TO REMEMBER hat Lacy ein längeres Solo. Im zweiten gleich das nächste. Aber natürlich ist hier das Orchester bzw. der Arrangeur im Hintergrund der Star und die Solisten setzten „nur“ Glanzlichter. Über Gil Evans könnte-müsste-sollte man eigentlich noch viel mehr schreiben: Diese Farben! Diese Flächen! Diese Texturen!
PS.: Das andere Album von Steve Lacy, das ich mal hatte, aber nicht verdauen konnte, war nicht STAMPS sondern CLICHÉS.
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“There are legends of people born with the gift of making music so true it can pierce the veil between life and death. Conjuring spirits from the past and the future. This gift can bring healing—but it can also attract demons.” (From the movie Sinners by Ryan Coogler)