Re: Ich höre gerade … Jazz!

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gypsy-tail-wind
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CDs 1 & 2 – die erste, damals übergangene Session vom September 1957 (nicht von Neal Hefti arrangiert, passte daher nichts in Konzept der beiden ersten Alben) und dann die zweitägigen Sessions vom Oktober 1957, aus denen dann „E=MC2“ wurde, das Album, das heute besser als „The Atomic Mr. Basie“ bekannt ist und der ganzen Periode, die im Herbst 1957 einsetzte, den Namen gab. Auf CD 2 finden sich dann nach den letzten Tracks von „Atomic“ (darunter auch ein toller Chart von Jimmy Mundy, „Silks and Satins“, der damals ebenfalls nicht auf die LP passte) die Aufnahmen für „Basie Plays Hefti“.

Auf Atomic ist Eddie „Lockjaw“ Davis der glänzendste aller Solisten – ein Basie-Wiedergänger, der immer wieder ein Feuerwerk entfachte, wenn er zurückkehrte. Aber auch Thad Jones, Joe Newman und Frank Foster glänzen, letzterer im gerade erwähnten Mundy-Stück und natürlich im Klassiker „Splanky“. Reunald Jones‘ gestopfte Trompete ist solistisch zu hören in „Li’l Darlin'“, dem wundervollen Stück, das wohl am ehesten als Basies Pendant zu „Mood Indigo“ beschrieben werden kann.

Als die Band im März 1958 zum nächsten Mal ins Studio ging, hatte Billy Mitchell den Platz von Lockjaw eingenommen. Die erste Session bestand erneut nicht aus Hefti-Arrangements und wurde zur Hälfte auf einer Single mit Joe Williams, zur anderen – je ein Arrangment von Frank Foster und Thad Jones, den zwei Mitgliedern der Band, die am weitesten vorwärts blickten – auf der spätere LP „Chairman of the Board“ veröffentlicht. Die Hefti-Scheibe ist für mich noch Neuland und ich warte gespannt, bis sie beginnt … überhaupt hatte ich ein Auge auf diese Box geworfen, seit ich Mitte der Neunziger von Mosaic erfuhr und nach der Bestellung der Tristano/Konitz/Marsh-Box erstmals einen Katalog in den Händen hielt. Die Roulette Live-Box konnte ich damals noch ergattern, aber die Studio-Box war zu schnell weg. Ein Festtag für mich, dass ich heute ein Exemplar in den Händen halte!

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