Re: Ich höre gerade … Jazz!

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gypsy-tail-wind
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Die englische Sprache hält das schöne Wörtchen „rambuctious“ bereit … gewiss nicht Grosses, aber eine durchaus runde Sache, die groovt und viel Freude bereitet. Morrow ist wohl eher an Fred Wesley denn an J.J. Johnson geschult, keine subtile Musikerin jedenfalls. Bei Singer liegt die Subtilität in der Oberfläche – noch ein schönes Wörtchen: „raucous“ – etwas versteckt. Jeff Boudreaux lässt die New Orleans-Beats federnd auf die Trommeln krachen, er wechselt sich mit John Betsch ab, einem weiteren American in Paris, der lange Zeit mit Steve Lacy gespielt hat und ich bilde mir ein, dass man die beiden recht einfach auseinander halten kann. Bei den Bassisten ist das weniger einfach, neben dem ehemaligen Blakey-Messenger Wayne Dockerey ist Peter Giron zu hören, den ich nicht kenne. Das Herz der Rhythmusgruppe ist allerdings, wie könnte es anders sein, die Orgel von Rhoda Scott. Auf dem Menu stehen Klassiker wie Nat Adderleys „Work Song“, Ellingtons „I Got It Bad“, Wallers „Honeysuckle Rose“, und „Blue Monk“, dazu die Standards „And the Angels Sing“, „Sweet and Lovely“, „You’ve Changed“ und „Love for Sale“, ein Original von Frank Foster namens „Simone“ und schliesslich Morrows „All Star Boogie“. Die Stücke sind allerdings eher Vorwand für eine musikalische Party der vergnüglichsten Sorte.

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