Startseite › Foren › Über Bands, Solokünstler und Genres › Eine Frage des Stils › Blue Note – das Jazzforum › Ich höre gerade … Jazz! › Re: Ich höre gerade … Jazz!
gypsy tail windgar nichts … und ich mag jetzt nicht mal ausführlich dazu schreiben, dass ich das dennoch in Quebecs Fall eine etwas einseitige Verkürzung halte … kennst Du seine sehr schönen Aufnahnahmen aus den Vierzigern?
Ich habe, kenne und liebe diese Kompilation, auf der Ike Quebec mit 8 von 18 Stücken vertreten ist.
tejazzIch habe auch nichts dagegen.
Nicht mal was gegen die Orgel. Ich komme bloß mit ihr nicht so zurecht.
Da ich ein paar äußerst geschätzte Jazzfreunde habe, die auf Jimmy Smith & Co. ungeheuer „abfahren“, muß das eben an mir liegen.Und Ike Quebec war natürlich mehr als die „BN 45 sessions“.
Daher auch „außerhalb der Kritik“.
Ich kenne noch ein paar andere, spätere Sachen von Ike (BOSSA NOVA SOUL SAMBA, EASY LIVING), die ich auch sehr mag. Die Orgel bei Ike’s 45 Sessions klingt allerdings ganz anders als Jimmy Smith, das ist eindeutig Prä-Smith, kommt eher noch aus der Swing-Ära. Aber insbesondere die B 3 polarisiert manchmal ein bisschen. Ist ja auch oft mit Schweineorgel-/Soul-/Funk-Jazz konnotiert und daher vielleicht sehr Geschmackssache.
Es gibt einige Hardcore-Jazzfans, die kriegen Hautausschlag, wenn man ihre Lieblingsmusik mit „Barjazz“ assoziiert. Ein uns allen wohl bekanntes und geschätztes Forumsmitglied mit einem Atavar aus dem grünpflegerischen Bereich neigt zu solchen allergischen Reaktionen. Ich kann das ein Stück weit nachvollziehen, da Jazz dadurch auch oft pauschal in eine Ecke geschoben und zu bloßer atmosphärischer Hintergrundbeschallung degradiert wird. Sicher tut man der Musik damit einerseits oft Unrecht. Andererseits finde ich aber auch, dass z.B. Ike Quebec’s 45 SESSIONS eine ästhetische Verkörperung einer bestimmten urbanen Kultur sind, in der eben auch „die Bar“ als öffentlicher Ort eine wichtige Rolle spielt. Nein – eher eigentlich die Bar als bedingt öffentlicher Ort, an dem sich sich eben nicht Hinz und Kunz treffen, sondern eine crowd, die ein Gespür für die gewisse Eleganz, die gewisse Coolness und den gewissen Hedonismus hat. Es mag diese „Bar“ vielleicht gar nicht (mehr) in der Realität geben, als ideeller Ort wird sie aber wieder Wirklichkeit, solange die Musik spielt.
--
“There are legends of people born with the gift of making music so true it can pierce the veil between life and death. Conjuring spirits from the past and the future. This gift can bring healing—but it can also attract demons.” (From the movie Sinners by Ryan Coogler)