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CDs 3 und 4 – in umgekehrter Reihenfolge, weil ich grosse Lust auf „All Morning Long“ hatte, den letzten Track der ersten Session der Band, der am Anfang von CD 4 steht. Die zweite Session endet dann wieder mit einem tollen, langen Blues, „Lazy Mae“. Garland soliert meist zuerst und es gelingt ihm mühelos, die Stücke in Gang zu bringen, einen starken Swing aufzusetzen. Es folgen Coltrane und Byrd, die von Garland aufmerksam und recht altmodisch (im besten Sinne, einfühlsam, auf den Solisten zugeschneidert) begleitet werden. Am Bass ist nicht Paul Chambers sondern George Joyner (Jamil Nasser), der erdiger spielt, weniger virtuos, als Solist gewiss nicht so viel zu bieten hat wie Chambers – der Musik aber einen tollen, bluesigen Klang gibt – allerdings scheinen Taylor und er stellenweise nicht so recht zu harmonieren. Aber das ist Nörgelei auf hohem Niveau, denn Coltrane ist phantastisch – die Sessions entstanden gegen Ende seiner Monate mit Monk, während denen er sich enorm entwickelt hatte -, sein Ton eine Offenbarung, und Garland ist ebenfalls in bester Verfassung. Byrd lässt sich seinerseits nicht lumpen – ich mag ihn in dieser Zeit wohl am allerliebsten, auch wenn seine Blue Notes (v.a. jene mit Pepper Adams, aber auch die späteren mit Sonny Red und das eine mit Wayne Shorter und Herbie Hancock) ebenfalls schön sind.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba