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Josh White, natürlich. Aber ich veranstalte grad mal wieder ein Durcheinander, denn auf der „Port of Harlem“ CD finden sich neben den beiden Sessions, die unter dem Namen veröffentlicht wurden (1939-04-07 und 1939-06-08, Frankie Newton, J.C. Higginbotham, Teddy Bunn, Bassist Johnny Williams und Sid Catlett auf beiden, Albert Ammons auf der ersten, Sidney Bechet, und Meade Lux Lewis auf der zweiten) nämlich die Bechet Quartett-Session (1940-03-27) mit Bunn (und Pops Foster, Catlett), sowie die Solo-Session von Teddy Bunn (1940-03-28), nicht die von White.
Von White habe ich nur „Carless Love“, das als zweites Stück auf der 4CD-Box „Hot Jazz on Blue Note“ zu finden ist.
Die White Trio-Session ist im Bechet-Mosaic zu finden, ebenso die Port of Harlem Session mit Bechet (aber da fehlen wohl die beiden Stücke, auf denen er nicht mitwirkt, also „After Hours Blues“, das Newton-Feature, und „Basin Street Blues“, das Higginbotham-Feature … Bechets Feature ist „Summertime“).
Von John Hardee habe ich die Ocium-CD „Hardee’s Partee“, da finden sich neben drei Blue Note Sessions (11 Stücke) und der HRS-Session von Billy Kyle (das HRS-Mosaic ist phantastisch!) eine Regent-Session, eine Tiny Grimes Atlantic-Session (je 4 Stücke) und zum Abschluss eine Billy Taylor Session für Savoy (2 Stücke). Sehr schöne Zusammenstellung – ich brauche da eigentlich wohl nichts weiteres, aber beim Mosaic würde ich auf jeden Fall zugreifen, wenn die Gelegenheit sich böte.
Und was die sinnvolle oder manchmal weniger sinnvolle Zusammenstellung der Mosaic-Boxen betrifft: Du bist viel länger im Geschäft, hattest Zugriff auf Boxen und LP Reissue-Serien, die längst verschwunden waren, als ich auf Mosaic aufmerksam wurde … dass vieles davon schon vorher auf Reissues vorlag, war mir lange Zeit überhaupt nicht richtig bewusst, was in Japan erscheint, verfolge ich bis heute nur sehr punktuell (auch, um mir den sofortigen und vollständigen und endgültigen finanziellen Ruin zu erspaaren). Aber Du hast gewiss recht, nicht alles, was Mosaic herausgab, ist das gelbe vom Ei. Mit der zunehmenden Tendenz zu grösseren historischen Sets hat sich das aus meiner Sicht aber in den letzten Jahren eher gebessert. Niemand sammelt Aufnahmen von Chu Berry, Mildred Bailey oder Coleman Hawkins in diesem Umfang und mit so guter Bearbeitung der Aufnahmen (Hawkins habe ich noch nicht) und so schöner Präsentation (klar, die Qualität der Liner Notes variiert!), jedenfalls nicht in den letzten dreissig Jahren. Da gibt es wirklich niemand, der mithalten kann, auch wenn es einzelne Dinge gab, die durchaus gleich gut oder noch besser waren (die Chet Baker Barclay-Box, um mal ein Beispiel zu nennen, übetrifft in Sachen Dokumentation wohl fast jede Mosaic-Box – aber gekauft hatte ich sie eher zufällig, als der Preis grad mal gepasst hat … das Booklet ist jedenfalls unglaublich! Aber eben: was die Musik betrifft, war sie nicht wirklich nötig, darum hätte ich sie auch beinahe verpasst).
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