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Ich muss da doch mein persönliches Salz in die wohlwollende Suppe streuen… Ohne Frage, es war ein gutes Konzert, Hiatt gut aufgelegt, stimmlich mit dem Alter immer besser, nette Atmosphäre und natürlich gute Songs – was bei Hiatt nicht sonderlich schwierig ist, da er aus einem großen Fundus an brilliantem bis immer noch überdurchschnittlichen Songwriting schöpfen kann.
Begleitmusikalisch kann ich die Lobeshymnen aber nicht teilen. Doug Lancio, der Gittarist, Mandolinist etc. hat für mich vieles, was die Songs von Hiatt ausmacht, ‚kaputtgeschrödelt’. Ich hatte manchmal den Eindruck, der Kerl würde eigentlich lieber bei Pearl Jam oder eine 90er Grunge-Band mitspielen, mit schön bratziger Gitarre und leichter Leck-mich-Attitüde. Das Besondere an Hiatts Liedern ist für mich, dass sie – egal ob ruhig oder rockig – immer einen leicht schwebenden, eleganten, manchmal auch ironischen musikalischen Ton haben. Nicht umsonst waren die Aufnahmen mit Ry Cooder in den 1980er seine besten (oder mit Sonny Landreth), hier gab es genau diese Mischung aus Americana und Leichtigkeit, die mir beim Konzert weitgehend fehlte.
Der Rest der Band ist mir weder positiv noch negativ aufgefallen, mehr als solide habe ich sie aber auch nicht empfunden. Und auch wenn ich noch gar nicht so alt bin… mir war es einfach zu laut. Für einen kleinen Schuppen wie die Fabrik wäre weniger mehr und klarer gewesen.
Fazit: ein gute Konzert, aber es hätte mehr sein können.
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