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Sehr faszinierend, die Rossi-CD – das Booklet enthält einen erhellenden Aufsatz (von Roberto Festa), in dem die Beeinflussung der christlichen und der jüdischen Musiktradition v.a. am Hofe der Gonzaga in Mantua erörtert wird, wo Rossi diente und sich einerseits der christlichen Polyphonie öffnete, andererseits wichtige erste Schritte auf dem Weg in die aufkommende Monodie mit Generalbass ging. So waren seine Madrigale ab dem zweiten Buch für eine „konzertierende Aufführung, bei der der Basso continuo die Sopranstimme begleitet“ angelegt. Das ist die Geburtsstunde einer Praxis, die im Barock ihren Höhepunkt erleben sollte – zugleich mit dem endgültigen Triumpf der (begleiteten) Monodie über die Polyphonie.
Jetzt ein Sprung in der Geographie wie in der Zeit, CD 1 hiervon:
Jean Tubéry leitet den Kammerchor von Namur und sein Ensemble La Fenice (spielt selbst Blockflöte), die Solisten sind Caroline Pelon, Pascal Bertin, Hans-Jörg Mammel und Jean-Claude Saragosse, es gibt Marc-Antoine Charpentiers Messe pour les trépassés (H. 2), eingebettet in Louis Couperins „Les Carillons de Paris“ (Jean-Marc Aymes spielt die Orgel), Charpentiers Motet pour les trépassés (H. 311) und eine Fuge von François Roberday. Zum Abschluss ist noch Charpentiers Miserere des Jésuites (H. 193-193a) zu hören (wie schon in der Messe mit ein paar weiteren Solisten aus dem Chor).
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