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Anonym
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soulpopeWomöglich ist es die Ruhe, welche Koroliov einfängt bzw der er sich stellt – und ebendies ist bei Gould und Gulda offenbar nicht gelungen. Bei Gould wirkt obendrein die Verwendung der Orgel fast wie ein Zugeständniss, dies mit Piano (zumindest seinen Vorstellungen nach) nicht abbilden zu können …. aber bei Koroliov, während mich seine anderen Bach Einspielungen für des Tacet Label (obzwar von der Kritik hochdekoriert) mich nicht nachhaltig eingenommen haben, so ist seine Fuge bei mir im wahrsten Sinn des Wortes hängengeblieben ….
So kann man das durchaus sehen bzw. hören, ja. Gould und Gulda haben sich mit einem seltsamen Pathos an die Werke von Bach gemacht, sie waren gleichsam gefesselt (nicht, dass sie nicht auch ordentlich gespielt hätten … ;-)). Koroliov wählt einen ganz anderen Zugang. Die Ruhe, ja das trifft es sehr gut. Man ist mit der Metaphorik nicht selten im Schlamm, aber: Koroliov spielt, Gould und Gulda würden etwas herauszulocken versuchen.
Wobei, die Ruhe – das konnte Gould in Cp XIV auch:
Da sind etwas frühere Einspielungen aus den 60ern bei und dann eben – wieder mit Klavier – die ganz späten Sachen, von 1981 – aber das hat er eigenartigerweise nur für’s kanadische Radio und Fernsehen gemacht.
Koroliov muss jedenfalls ins Haus, gypsy! Die „Goldbergs“ von ihm müsste ich nachhören, sie haben mich bisher nicht sehr gebannt. Aber die „Kunst der Fuge“ und das „Wohltemperierte Klavier“.
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