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soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"
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Ich hörte gestern die folgenden beiden Konzerte der Wiener Festwochen :
Hommage an Mieczysław Weinberg
Konzertprogramm 1 :
Mieczysław Weinberg
Kammersymphonie Nr. 1 für Streichorchester op. 145
Mieczysław Weinberg
Kammersymphonie Nr. 2 für Streichorchester op. 147
Mieczysław Weinberg
Kammersymphonie Nr. 3 für Streichorchester op. 151
Dmitri Schostakowitsch
Klavierkonzert Nr. 2 F-Dur op. 102
Konzertprogramm 2 :
Mieczysław Weinberg
Sonate für zwei Violinen op. 69
Sonate für Klarinette und Klavier op. 28
Sonate Nr. 3 für Violine solo op. 126
Sonate für Kontrabass solo op. 108
Die Zigeunerbibel. Sieben Lieder nach Gedichten von Julian Tuwim für Stimme und Klavier op. 57
Streichquartett Nr. 17 op. 146
Gidon Kremer Violine
Olessia Petrova Sopran
Madara Petersone, Agata Daraskaite Violine
Santa Vizine Viola
Peteris Sokolovskis Cello
Mate Bekavac Klarinette
Iurii Gavryliuk Kontrabass
Yulianna Avdeeva, Andrius Žlabys Klavier
Andrius Žlabys Klavier
Kremerata Baltica
Leitung Mirga Gražinytė-Tyla / Gidon Kremer
Weinberg war mir bis auf ein paar Symphonien eher wenig bekannt und so habe ich diese Konzerte mit grossem Interesse gebucht. Der Nachmittag brachte mit den drei kammersymphonien eher introspektive Kompositionen (aus seinen letzten 10 Lebensjahren), welche jedoch bar jedwedes Epigonentums zu Schostakovich strukturiert sind …… die Interpretation des 2ten Klavirkonzertes von Schostakovich war beeindruckend ….
Am Abend dann Kammermusik und das war ein tatsächlicher Augenöffner – die eher als distanziert empfundene Kompositionstechnik der Symphonien wurde durch unglaublich viel Emotion, Folklore und sogar Klezmer ersetzt …. das entwickelte teilweise unglaubliche Sogwirkung und sowohl Gidon Kremer als auch die jungen Musiker – sensationell hier die Kombo Mate Bekavac Klarinette + Yulianna Avdeeva Piano (der jungen Mann spielte SENSATIONELL und meine partiellen Vorbehalte zur Klarinette wurden förmlich weggeblasen ….. unbeirrbar die junge Dame mit einem Anschlag aus der Monk/Nichols Schule), der Kontrabassist Iurii Gavryliuk und die „russischer als russische“ Sopranistin Olessia Petrova waren unglaublich – malten ein (für mich) total neues Bild des Mieczysław Weinberg ….
Bei mir bereits ein verfrühter heisser Kandidat für das Konzert des Jahres 2015 …. und ich habe um Mitternacht die Karten für die verbleibenden Konzerte am 14.6.2015 organisiert :teufel: ….
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)