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Anonym
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soulpopeGulda`s Mozart Sonaten (aka „The Mozart Tapes„) sind ja aus seiner späten Schaffensphase – zu disem Zeitpunkt war er IMO (im weltlichen Sinn) abgehobener als je zuvor und damit mglw für eine ungebundene Befassung mit Mozart mehr bereit bzw befähigt denn je – hier fehlt jedweder romantisierende Aspekt (als in Wien Lebender bin ich ja zu diesem Aspekt sehr stark sensibilisiert….) und die Klarheit der Musik erleucht und blended (mglw deswegen die Sonnenbrille:wow:) zugleich…
Obwohl als Frage nicht direkt an mich gerichtet, so haben Deine genannten Alternativen alle Strahlkraft…..miteinberufen würden ich Alicia De Larrocha, deren Einfühlungsvermögen nicht gleich zur Nebelbildung führt….
Es gibt ja noch die früheren Einspielungen für amadeo, die auch schon seine unromantische Liebe bezeugen. Später war er aber mit Sicherheit abgehobener und unbeeinflusster. – De Larrocha kenne ich nicht mit Mozart, nur mit Granados.
pinchEr torkelt extrem langsam durch den ersten Satz, phrasiert merkwürdig und macht aus dem ganzen dadurch eine Stolpersonate, die enorm kindisch wirkt. Man wird den Eindruck nicht los, dass er sich bei dieser Einspielung weggeschüttet haben mag vor lachen.
Das kann ich, geschätzter pinch, kaum nachvollziehen. Wir sprechen von KV 332, entschuldige? Ich kenne, obwohl die Zeiten sich nicht so sehr unterscheiden, keinen schnelleren ersten Satz als den von Gould. Ebenso beim dritten. Der Punkt der Phrasierung stimmt, wie eine kleine aus dem Ruder gelaufene Spieluhr, Odradek gleichsam, aber das ist für mich dann stimmig, wenn es zum zweiten Satz kommt, der genauso, nur milder, beginnt. Das lässt sich an wie ein Lullaby und dann kommt die große Änderung zu anderen Interpretationen, bei Gould nicht überraschend: die Markierung einzelner Töne in der linken Hand, wie kleine Gebirge. Der dritte Satz ist dann allerdings ein Witz, ähnlich wie der erste in KV 310 – und eben wie im ersten von 332, das bespiegelt sich. – Diesen zweiten Satz von Gould halte ich für einen der rührendsten, das hat er bei den ganz frühen Mozart-Sonaten ebenso gemacht, man steht am Fenster und staunt nur noch über der tiefen Schlichtheit.
Mit wem, pinch, hörst Du die F-Dur-Sonate am liebsten?
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