Re: Ich höre gerade … klassische Musik!

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In den letzten Tagen habe ich endlich einmal hier hineingegriffen:

Und zwar in Ciccolinis Brahms, opp. 116 ff. Heute, eben, bin ich dann weitergehüpft zu den beiden Rhapsodien, die Ciccolini zu Kathedralen aufbläst und das gelingt auch noch.

Was mich aber frappiert, ist seine Interpretation von Schuberts letzter Klaviersonate; ich hätte nicht gedacht, dass ich noch einmal neue Facetten bei diesem Werk hören würde. Die Schwere, das Schleppende bleibt erhalten, aber die Kontraste sind umso deutlicher: die verspielten, humoresken Momente – die zwar keine sind, aber sie dennoch zu zeigen, ist wunderbar. Vielleicht steckt da Ciccolinis Erfahrung mit Satie drin? Anders gesagt: Etwa im letzten Satz werden die Repetitionen und Selbstbespiegelungen zu einem trauervollen Witz. Bei allem kennt Ciccolinis Spiel keine Anmaßung, es ist präzise in der Motivation, in der Weise, dass sie nicht an der Oberfläche liegt. – Die Aufnahme stammt vom 12. November 1974, Salle Wagram in Paris.

(Zu Verdi oben, das Requiem. Bei Verdi sollte ich immer noch den Mund halten, ich komme mit ihm immer noch nicht zurecht. Die Giulini-Einspielung habe ich womöglich empfohlen, gypsy; sonst habe ich De Sabata mit dem Ding gehört, aber meine Erinnerung reicht zu einer Einschätzung nicht. Was Requiems angeht, ist das von Verdi, auch das von Brahms, zappa, bei mir eher unten angesiedelt. Wie auch das von Berlioz, zu großen Teilen. Bei Verdi indes halte ich Harnoncourt ausnahmsweise für eine gute Adresse.)

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