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Sviatoslav Richter – Solo Recordings
CD 23 & CD 24 – SCHUBERT
Sonate G-Dur (D 894)
Sonate B-Dur (D 575)
Sonate C-Dur (D 840)
CD 26 – SCHUMANN
4 Fugen Op. 72
Marsch G-Dur Op. 76/2
Toccata Op. 7
Blumenstück Op. 19
Nachtstücke Op. 23
(rec. Schubert 1979, Schumann 1986)
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Danke für das Teilen der Gedanken zur Gould, sehr interessant! Ich sah gestern zufällig, dass der grosse Bach-Koffer schon wieder weg ist und freute mich mal wieder darüber, dass ich ihn da habe. Bei den späten Goldberg-Variationen war ich seit ganz zu Beginn meiner Klassik-Erforschungen vor inzwischen bald schon zwei Jahren nicht mehr.
Danke auch für die Ausführungen zu Brahms – ich glaube die zweite Sonate wurde wie es scheint früher auch nicht viel häufiger gespielt, aber inzwischen gibt es doch einige Aufnahmen, mehr jedenfalls als von der ersten (u.a. von Grimaud). Ugorski war die Wahl (mit den ersten zwei) für dieses jüngere DG-Set. Oft tauchen die beiden nur im Kontext grösserer Einspielungen von Klaviermusik Brahms‘ auf. Dafür scheinen sie mir eben doch zu gut zu sein, auch wenn das mit der Ängstlichkeit vielleicht etwas hat – aber einen Reiz hat es auch, auf jeden Fall!
Jetzt wieder Angstrfreies mit Richter … und diese Sonate D 894 ist schon mal ziemlich toll. Richter scheint ja sowieso gänzlich angstfrei gewesen zu sein – ich bin immer beeindruckter von seinem Spiel, auch wenn mir längst nicht alles richtig gut gefällt (auch den Liszt gestern fand ich nicht sehr überzeugend, aber vielleicht bin ich nicht in Liszt-Stimmung, die Sonate hatte ich in einer ein Jahr zuvor enstandenen Aufnahme im kleinen Brilliant-Set schon gehört, ich hatte sie von dort jedenfalls als besser in Erinnerung, gestern plätscherte mir das alles etwas zu sehr). Was ich aber immer finde, unabhängig vom musikalischen „Wert“ des Ergebnisses: die Art, wie Richter die Tasten traktiert gefällt mir unheimlich gut. Vielleicht ist er mir auch fremder als viele andere, härter, zupackender – ich gerate da nichts in Schwärmen, erliege nicht der Versuchung, etwas zu verkären oder in wolkige oder auch kristalline Worte zu packen, wie mir das bei vielen anderen (mir noch lieberen) Pianisten durchaus widerfahren mag – nicht bei Richter. Richter ist.
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