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Perfekt mag die Umsetzung sein … auch sehr ausgeglichen … allerdings fehlen mir vom ersten Eindruck her auch etwas die Höhepunkte – die man vielleicht bei einer solchen Ebenmässigkeit (die ja vielen Opern-Aufnahmen in zu starkem Masse abgeht) nicht auch haben kann? Die Frage habe ich mir schon öfter gestellt, wenn ich Einspielungen von Opern angehört habe (das gegenteilige Extrembeispiel, das mir einfällt, ist Klemperers „Zauberflöte“ … unfassbar schöne Einzelleistungen u.a. von Lucia Popp und Gundula Janowitz – aber als Ganzes völlig dysfunktional, inkohärent, eine Nummernrevue wenn man so will, Theater gewiss nicht).
Kermes allerdings macht ihre Sache als Gräfin sehr gut, auch die griechische Sopranistin Fanie Antonelou als Susanna gefiel mir sehr gut, aber zu den anderen Sängerinnen und Sängern kann ich irgendwie seltsamerweise nicht viel sagen … schlecht fand ich keinen, aber ich frage mich, ob das Ganze etwas zu sorgfältig geraten ist? Selbst die paar theatralischen Effekte und Geräusche scheinen mir etwas zu behutsam.
Mal schauen, den zweiten Hörgang mache ich dann nicht mit Kopfhörern, vielleicht wirkt das ganze im Raum nochmal anders.
Die grosse Begeisterung ist das also nicht, aber auch keine Enttäuschung. Eher eine gewisse Konsternation bei gleichzeitiger Bewunderung. Ich muss mir die Gariner-Einspielung wieder anhören … und endlich auch mal jene von René Jacobs.
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