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soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"
Registriert seit: 02.12.2013
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clasjazEgal ob Bruckner, Mozart … – ich glaube nicht. Ich glaube, schon zu verstehen, was Du meinst, die Zen-Meisterschaft, aber das sind vielleicht auch nur die Artikulationen, die sich irgendwann verselbstständigen. Selbst habe ich von Celibidache so gut wie nichts hier, die frühen Sachen aus Berlin und dann eine großartige Erinnerung an Bruckner VII mit den Münchnern, und da kann selbst der späte Günter Wand nichts mehr dran drehen. Okay, fast nichts.
Andererseits, und da stimme ich zu, pinch, hat Celibidache wohl den Transzendenzgedanken etwas übertrieben, daraus Propfreiser hergestellt – die bei Bruckner phantastisch sind, weil sie passen (das finde ich von Dir, soulpope, gut gesagt, die Komplexion, die es dann doch bei ihm gibt). Bei Wagner passen sie nicht – oder gibt es, um Euer Lob aufzunehmen, bei Bruckner eine Kundry? Nur einen Gedanken an sie, der nicht sofort unter der Kathedrale versenkt würde? (Vielleicht im Scherzo von VII und in IX, da muss ich drüber nachdenken.)
Und Ihr kennt wieder einmal viel mehr als ich: Goodall werde ich mir merken.
Ich habe halt einen Schwachpunkt für Bruckner`s Sinfonien 5 und 7 unter Celibidache und deshalb noch folgende Empfehlung(en) :
Bruckner 5 mit dem Celibidache und dem Stuttgarter Radio Sinfonieorchester aus 1981 – eine brucknersche Kathedrale aus seiner Transitionsphase, welche Celibidache mal mit den Worten „Der Glaube endet, wo die Realität klar ersichtlich ist….“ beschrieb.
PS die übrigen Einspielungen der Kleinbox, welche 1968-1981 mit eben diesem Orchester oder dem Schwedischen Radio Sinfonieorchester (Bruckner 4) entstanden sind, sind übrigens auch ziemlich erhörenswert…..
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)