Re: Ich höre gerade … klassische Musik!

#8426411  | PERMALINK

Anonym
Inaktiv

Registriert seit: 01.01.1970

Beiträge: 0

pinchMich stört das bei Celibidache inzwischen sehr. Es verkommt bei ihm irgendwie zur Masche, da er bei all seinen Dirigaten diese vermeintliche Transzendenz so sehr in den Vordergrund stellt. Egal ob Bruckner, Mozart, Wagner… aber wenn man das natürlich mag, ist man bei Celi an der richtigen Hausnummer. Einen Zen-Meister am Pult stelle ich mir jedoch anders vor. Sir Reginald Goodall bspw., dessen „Parsifal“ ist ebenfalls Slo-Mo, aber von geradezu sagenhafter Gestalt!

Egal ob Bruckner, Mozart … – ich glaube nicht. Ich glaube, schon zu verstehen, was Du meinst, die Zen-Meisterschaft, aber das sind vielleicht auch nur die Artikulationen, die sich irgendwann verselbstständigen. Selbst habe ich von Celibidache so gut wie nichts hier, die frühen Sachen aus Berlin und dann eine großartige Erinnerung an Bruckner VII mit den Münchnern, und da kann selbst der späte Günter Wand nichts mehr dran drehen. Okay, fast nichts.

Andererseits, und da stimme ich zu, pinch, hat Celibidache wohl den Transzendenzgedanken etwas übertrieben, daraus Propfreiser hergestellt – die bei Bruckner phantastisch sind, weil sie passen (das finde ich von Dir, soulpope, gut gesagt, die Komplexion, die es dann doch bei ihm gibt). Bei Wagner passen sie nicht – oder gibt es, um Euer Lob aufzunehmen, bei Bruckner eine Kundry? Nur einen Gedanken an sie, der nicht sofort unter der Kathedrale versenkt würde? (Vielleicht im Scherzo von VII und in IX, da muss ich drüber nachdenken.)

Und Ihr kennt wieder einmal viel mehr als ich: Goodall werde ich mir merken.

--