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Anonym
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soulpopeSmetana hat dieses Trio nach dem Tod seiner ältesten Tochter 1855 geschrieben, da war wohl Einiges an Schmerz- und Traueraufarbeitung dabei – vom fast ungezügelten Klagen der Sologeige zu Beginn des Trios bis zum dem in einer Auferstehungsvision gipfelnden Finale zieht sich der Eindruck seiner damaligen Lebensumstände durch…..
Natürlich ist Janacek bereits Komponist einer ganz anderen Zeit und dadurch sind die Kontraste bereits vom Start weg determiniert, aber dieses Klaviertrio von Smetana hat schon schon seine Tiefen, Schluchten und Horizonte (=sagt zumindest ein Mensch mit böhmischen Wurzeln und mit einer Nähe zur Trauer……..).
Ich wollte Smetana keineswegs denunzieren. Interessant wäre für das Werk wohl auch das Suk-Trio, haben sie sicher eingespielt? Dennoch, wenn Du auf die Trauer hinauswillst und ihre Verwandlung im Klaviertrio, dann ist mir das doch etwas zu geschminkt. Natürlich sind da Schluchten, aber sie sind sehr begrenzt.
Ich finde auch nicht, dass man Komponisten nach ihrer Zeit gegeneinander stellen sollte. Oder könnte. Ob Janácek später oder früher gearbeitet hat, ist in diesem Sinn wurscht. Beethoven kannte auch Trauer, Mozart natürlich, da sind wir aber wohl einig?
Smetanas Trio ist bei mir so ungefähr beim Tschaikowsky-Trio, dieses etwas höher. Alles nichts für den Parnass, aber doch wichtig.
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