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Anonym
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clasjazDann bin ich beruhigt!
Was Krips da über Beethoven und Mozart sagt, woher kommt noch dieser Himmelsgedanke und -vergleich? Ein Topos auf jeden Fall, dasselbe wurde von Michelangelo (Beethoven) und Raffael (Mozart) gesagt, ich komme gerade nur nicht drauf …
Der komplette Gedanke Krips‘ lautet so:
Ein altes Sprichwort sagt: 35 Jahre sind eine Sekunde der Ewigkeit. Mozart war also ein Engel, der für eine Sekunde auf unseren Planeten gesandt wurde. Er kam vollkommen unbemerkt und so ging er auch wieder. Bis heute weiß niemand, wo er begraben liegt. Er ist einfach verschwunden. (…) Die Musik Mozarts beginnt vielleicht auf der Erde, aber nach zwei Sekunden hebt er ab. Nehmen sie die Ouvertüre der „Zauberflöte“, die ersten drei Akkorde. Beim dritten Akkord muss man das Gefühl haben, im Land der „Zauberflöte“ angekommen zu sein. Wenn man das Gefühl nicht beim dritten Akkord hat, war es keine „Zauberflöte“, sondern bloß eine Flöte. (…) Es gibt bei ihm immer eine perfekt Balance zwischen Streichern, Holz- und Blechbläsern. Er ist von so einer Klarheit, dass selbst der Mann auf dem dritten Rang, auch wenn er kein Musikliebhaber ist, sofort hören würde, wenn etwas falsch ist. Mozart aufzuführen, das ist besonders schwer, weil bei Mozart alles offen liegt. Man hört den kleinsten Fehler. Ich sage immer: Beethoven erreicht in manchen seiner Werke den Himmel, aber Mozart, der kommt von dort.
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