Re: Ich höre gerade … klassische Musik!

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Anonym
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pinchMerci. Aber da muss ich dann doch lieber Brendel den Vorzug geben. Der spielt die Kadenzen einfach zarter, geschmeidiger, trotzdem aber nicht schöngeistig sondern gewaltig, ähnlich wie bereits erwähnter Gieseking. Wahrscheinlich ist das Alte Schule, zu der Gulda sich nicht unbedingt zugehörig fühlen wollte, keine Ahnung. Bei Gulda ist es mir jedenfalls zu brachial, auch in den stillen Momenten. Schwer zu beschreiben, aber für mein Empfinden klingt mir das zu sehr nach veraltetem Beethoven-Muster: teutonisch, streng, ein bisschen von oben herunter und im Klang auch so ein wenig Kasernenhof.
Ich finde leider keinen entsprechenden Link, außer Brendel unter Masur und das ist nicht wirklich toll. Seltsam allerdings: Wenn man bei youtube „Brendel Beethoven 5 Klavierkonzert“ in die Suche eingibt, bekommt man das Video zum 5. Klavierkonzert in der Interpretation von Gulda. Sollte mir das etwa zu denken geben? :lol:

:lol: War gar nicht so gemeint, dass das mit Gulda und Szell die Jahrhunderteinspielung sei. Aber, da hören wir doch recht verschieden, wenn ich jetzt gerade also eben diesen Mitschnitt mit Masur gehört habe (sonst kenne ich nur aus der Erinnerung die Konzerte mit Levine und dann die späteren mit Rattle, habe sie aber nicht und habe ja, tatsächlich, ohnehin nichts mehr von Brendel greifbar) und dazu etwas sagen mag. (Und nur nebenbei, mit Gruß an grünschnabel, an der Mimik hat er ja doch nichts geändert?) Kann auch sein, dass das am Konzert liegt, das ja doch etwas westernartig ist. Ich kann das gerade auch für mich nur so stehen lassen: Das, was Du zu Gulda schreibst, würde ich gerade Brendel mit Masur zumessen. Eigenartig. Gerade diese geschmeidigen Momente bei Brendel bringen mir fast wieder das Wort von den geplanten Empfindungen auf die Lippen. Anders gesagt, ich muss wohl ein Klotz sein, denn diese Schärfe Guldas ist das, was ich dann in der Imagination in Zartheit übersetzen kann, wird sie mir aber vorgesetzt, nahegelegt, wie eingeschraubt, gehe ich – meist – beiseite; so höre ich das, aber ich muss da mal dran feilen, dann aber drüben im Interpretationsthread.

gypsy tail wind
Wen denn, Gulda und Szell, Gulda und Beethoven, Szell und Beethoven? Oder Gulda und den Kaiser? Versteh ich jetzt nicht ganz, entschuldige (der Link geht zu einem Ausschnitt aus Beethovens fünftem Klavierkonzert mit Gulda und Szell). […] Corea […]

Gulda und Szell meinte ich, aber die anderen Paarungen passen schon auch! Was seinen Bach angeht, das WTK genügt ja auch, sehr viel mehr gibt es da gar nicht? Also keinesfalls so viel wie von ein paar anderen Leuten? Zum Beispiel würde ich mir von Gulda die Partitas wünschen, dann die Suiten, die Toccatas und die Inventionen und Sinfonien. Die Konzerte mit Stein habe ich auch, aber nicht in beeindruckender Erinnerung, wer weiß, müsste ich auch wieder hören.

Corea … ich kenne da fast nichts, Circle, die ich großartig finde. Das Zeug, das Du verlinkt hast, habe ich mit Schmunzeln ein wenig angehört, so recht geht es mir nicht ein.

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