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gypsy tail wind
Zur Nacht also der Glasapfel … mit Mozart, zuerst das Exsultate, jubilate, mit dem die erste CD der Box ausklingt (1948 mit dem Philharmonia Orchestra unter Walter Susskind), dann CD 2 mit Liedern (Walter Gieseking, 1955) und morgen dann wohl die Konzertarien am Ende der CD (LSO/Szell, 1968, in „Ch’io mi scordi di te?“ sitzt Brendel am Klavier) und dann auch noch CD 3 mit Arien aus Opern (auf die Schnelle scheint mir, dass nichts davon aus Gesamtaufnahmen ausgekoppelt wurde, die ich schon kenne, ich bin also gespannt).
Den Plan von gestern beende ich nun, höre die Konzert-Arien … schön, wie immer – irgendwie gefallen mir die Dinger einfach, aber wohl mehr bei Moser und auch bei Dessay (die übrigens vor ein paar Tagen ihren Rückzug von der Opernbühne bekanntgab, schade, ich hatte insgeheim gehofft, dass sie mal für ein Gastspiel nach Zürich kommt, aber das ist dann wohl hinfällig). Aber Schwarzkopf macht das – wenn man den hie und da doch arg schrillen hohen Tönen absieht – schon sehr gut.
Ein Wort zu Erna Berger noch, bzw. das Recyclen einer Mail, die ich vor ein paar Stunden schrieb: … was soll ich sagen, das meiste fand ich wunderbar, das Exsultate, jubilate besonders schön, beim Schubert gefiel mir etwas aber gar nicht (v.a. die Forelle, da spielt sie zu sehr eine Rolle, eine Figur, und ich glaube bei einem anderen Lied nochmal). Aber das grössere Problem, da und dort, fand ich das Vibrato, das mir etwas zuviel ist. Zudem, das scheint ja eine ihrer grossen Qualitäten gewesen zu sein, aber: dass sie in ihren Fünfzigern manchmal immer noch wie ein Mädchen klingt, kommt dem Repertoire nicht so zugute – das mag auf der Opernbühne ein Glück gewesen sein, aber für „ernste“ Dinge ist das nicht so ideal. Das sind allerdings eher Irritationen als wirkliche Probleme beim Hören.
Ich gehe jetzt also, nach den vier Mozart’schen Konzert-Arien Schwarzkopfs noch einmal zu Berger und dem „Laudate Dominum“ von der oben erwähnten CD – und ja, das ist wirklich umwerfend! Da kommt für einmal alles zusammen, Stimme, Musik, Stimmung der Interpretation – passt.
Jetzt zurück zur Schwarzkopf-Box, zur dritten CD mit Arien aus Opern Mozarts – drei Aufnahmen von 1946/47 unter Krips, je eine von 1946 unter Karajan und 1951 unter Warwick Braithwaite, sowie eine ganze Menge von 1952 unter John Pritchard. (Details hier – die nächste verschlimmbesserte Seite, was reitet bloss die Web-Designer in den letzten Monaten, das Prinzip mit wenig Inhalt pro Seite und viel Bewegung und bei jedem Abruf neu ladenden Inhalten ist doch völlig bekloppt, allmusic.com, jazzmessengers.com, dustygroove.com und noch ein paar weitere hatten – von allmusic mal abgesehen – gut funktionierende, klar gestaltete Seiten, auf denen die Informationen im Zentrum standen, so war auch die alte ICON-Seite von EMI, aber die wurde ja seit ein, zwei Jahren nicht mehr bedient … Idioten!)
Die Schwarzkopf-Arien, soweit ich mit ihnen inzwischen bin, gefallen, ohne wirklich zu berühren. Und die Stimme hat in der Höhe, das fällt mir immer öfter auf, etwas unangenehm Schrilles, manchmal fast schon Metallisches. Meine Lieblingssängerin wird sie gewiss nie sein.
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