Startseite › Foren › Über Bands, Solokünstler und Genres › Eine Frage des Stils › Über die Klasse der Klassik › Ich höre gerade … klassische Musik! › Re: Ich höre gerade … klassische Musik!
Jetzt also Harnoncourt mit der Krönungsmesse und den Vesperae, Aufnahmen von 1986 mit einem Solistenquartett, das mir bisher gar nicht vertraut ist – was nun ja gar nichts heissen muss.
Die Krönungsmesse gefällt mir hier sehr gut, viel besser als bei Jochum – und das Agnus Dei von Joan Rodgers ist wundervoll!
clasjazDas – der Unterschied von Geistlichkeit und Sinnlichkeit – ist aber wieder eine andere Spielstätte, auf die ich mich gar nicht begeben wollte. Die sakrale Musik kann ja ebenso hoch aufgeladen sein von Emotionalität, ohne dass von Beischlaf und seinen Varianten die Rede sein müsste; und umgekehrt kann ein sinnliches Lied seine musikalische Emotion aus einer herausfordernden Geistigkeit, Geistlichkeit, was weiß ich, hervorzaubern, sich gerade daran die Finger wundnagen (Schubert). Aber eben, das ist so vielfältig, dass es mir darum gar nicht explizit ging.
Stimmt, da habe ich Dinge vermischt, die eigentlich so nicht zu vermischen sind – oder wo man weiter in die Tiefe gehen muss, will man sich darüber unterhalten.
clasjazNein – seltsam, gar nicht. Das hätte ich aber längst ändern sollen, wenn mir doch Stader für diesmal nicht so sehr gefällt (was ja übrigens nicht hieß, dass ich sie in dieser Fricsay-Einspielung nicht auch schätze, aber es fehlte mir etwas …, wonach ich mich also längst auf die Suche hätte begeben sollen). Um heute noch etwas über die Bernstein-Einspielung zu sagen, die ich vor Dezennien das letzte Mal gehört habe, ist es also einfach zu lange her. Ich habe sie als mit der üblichen großen Leidenschaft in Erinnerung, bei der aber zumal die Sängerinnen Auger und Stade mich doch kalt ließen – und ich mich also fragen müsste, woran, z. B. die fehlende Sinnlichkeit ihrer Stimme für mich denn gelegen haben mag. Nur diffus, weil ich sie, ebenso lange her, nur einmal gehört habe, ist die Erinnerung an einen Mitschnitt aus dem italienischen Radio mit Celibidache, Solisten weiß ich nicht mehr. Die gefiel mir damals sehr. Aber sie scheint nicht mehr greifbar zu sein. Interessant wären wohl von den Älteren, die ich in der Liste bei arkivmusic sehe (danke :-)), Jochum (die CD oben hatte ich auch mal, stimmt, eine doch gute Einspielung der „Vesperae“, diesem dritten großen Sakralwerk, und ja, das „Laudate Dominum“!, das ich von Mozart fast nur höre, neben Requiem und der Großen c-moll-Messe), Gönnenwein, Kegel, Maag, Corboz ohnehin. Und Gardiner. Jemand wie Frieder Bernius hat sie wohl nicht eingespielt, der Mann ist meist auch fein.
Danke (erneut) für Deine Gedanken dazu – ich habe mir die Arkiv-Liste inzwischen auch mal angeschaut … die mich verlockenden Aufnahmen sind wohl: Hogwood, Gardiner, Corboz, Christie, Langrée, zudem ev. McCreesh und Neumann (Maag, Kegel und Bernius kenne ich alle noch nicht)
--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba