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Die Haitink-Zauberflöte scheint in der Tat sehr toll zu sein. Sarastro leiert manchmal, aber ansonsten vom ersten Eindruck her eine sehr feine Einspielung. Das erstaunlichste ist, dass es Lucia Popp über die grosse Einsamkeits-Arie hinaus gelingt, der Papierfigur Pamina Leben einzuhauchen. Das habe ich so in keiner anderen Einspielung der Zauberflöte wirklich gehört, auch bei Gardiner und Christie nur stellenweise (und ja, klar singt Gundula Janowitz eine feine Pamina, aber bei der Aufnahme von Klemperer kommt ja ausser den Stimmen allein nichts zum Leben).
Jetzt eine neue CD, die eigentlich überhaupt nicht in die Klassik-Ecke gehört – aber das Ensemble „L’Arpeggiata“ unter Leitung von Christina Pluhar (hier an der Theorbe zu hören) entstand als ein der alten Musik verschriebenes, das mit der Zeit andere Wege ging, hier nach Lateinamerika, in die Folklore. Es singen der Countertenor Philippe Jaroussky, der auch bei diversen Renaissance-Projekten Pluhars mitwirkte, Lucilla Galeazzi (mir ein wenig vertraut von Michel Godards „Castel del Monte“), Luciana Mancini, Vincenzo Capezzuto sowie die Sopranistin Raquel Andueza. Neben Traditionals und Folksongs aus Argentinien, Venezuela und Paraguay sind auch Lieder wie „Besame mucho“, „Alfonsina y el mar“ (wundervolle Version mit Galeazzi) und ein Arrangement von Antonio Solers „Fandango“ zu hören. Das Titelstück stammt von Astor Piazzolla, Philippe Jaroussky singt den Text von Mario Trejo.
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