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clasjazUnglaubliche Arie, ja. Und Popp einmalig. Ich habe jetzt etliche Versionen angehört, Schwarzkopf, Norman, Caballé und auch De los Angeles, Lehmann: alle singen sie gleichsam mit ihren Brüsten, lauthals, die Trauer erscheint fad, herbeigeredet. Es war wohl Standard, das Komma zwischen „Porgi“ und „amor“ nicht zu singen, sondern Porgiamor für ein Wort zu halten. Das ist es aber nur zur Hälfte, die aufzuschließen ist. Also bindet auch Popp die Wörter zusammen, aber sie fiebert dabei, auf und ab in der Dynamik, auf und ab auch bei „qualche ristoro“. Und deshalb, so geht es jedenfalls mir, ist auch Trauer, Schmerz zu hören bei „al mio duolo“. Den anderen kann ich das nicht glauben, bloßer Gesang, nichts weiter.
Da ich gerade wieder beim Figaro bin und den zweiten Akt begann, „Porgi amor“ ist dort im Libretto der Decca/Kleiber-Aufnahme ohne Komma …
Und das, was ich den „deutschen Akzent“ von Siepi nenne, ist übrigens auch wieder da. Aber die Aufnahme gefällt mir bisher sehr gut – aber Cossotto und Moffo haben mich in der Giulini-Aufnahme sofort die Waffen strecken lassen, das will Güden und Danco bisher noch nicht ganz gelingen – kann ja noch kommen. Ich höre die beiden Aufnahmen wenigstens vom ersten Eindruck her jedenfalls auf Augenhöhe.
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