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newk“Platt in der Tongestaltung“ kann ich überhaupt nicht nachvollziehen(edit:gerade im zweiten Satz ist doch das Gegenteil der Fall), distanziert klingt ABM für mich sonst auch meistens, bei Ravel aber gerade nicht.
Die jazzigeren Aspekte, wie Du es sagst, mögen ja etwas fehlen aber was spricht gegen eine individuelle Interpretation? Mit Gould hast Du doch auch keine Probleme.
Ich hatte zum zweiten Satz oben noch etwas mehr drin, das ich dann wieder gelöscht habe … Michelangelis Ton packt mich einfach nicht, ich höre zwar eine gewisse Wärme im Ravel, aber sie lässt mich einfach kalt.
Gegen eine individuelle Interpretation spricht natürlich gar nichts – aber es gibt halt Interpretationen, die mich ansprechen und andere, die es nicht tun. Michelangeli mit Ravels Klavierkonzert scheint in die zweite Kategorie zu fallen, oder eher in die Kategorie: indifferent, denn ich finde daran auch nichts, was mir explizit nicht pass – es zieht einfach vorüber, ohne mir etwas zu sagen.
Mehr kann ich dazu nicht schreiben, entschuldige, mir fehlt das Vokabular, um klarer zu werden.
Nach Michelangeli dachte ich, ich höre mal wieder Ciccolini mit Ravel. Beide Konzerte (auch das für die linke Hand) mit dem Orchestre de Paris unter Jean Martinon … mir gefällt hier auch das Orchester viel besser, es ist frecher, die gedämpften Trompeten am Anfang dürfen richtig klingen … und Ciccolini – vielleicht ist das etwas, was mir bei Michelangeli fehlt? – atmet, lässt die Musik atmen.
Mir scheint irgendwie, Michelangeli spiele das Konzert einfach nur durch.
Mir gefallen von den vier mir vorliegenden Aufnahmen jene von Alexis Weissenberg (Orchestre de Paris, Seiji Ozaw, 1970) und vor alleme von Samson François (Orchestre de la Société des Concerts du Conservatoire, André Cluytens, 1959) am besten.
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