Re: Ich höre gerade … klassische Musik!

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gypsy tail windRostals „Kreutzer“ muss ich nochmal hören, auch vergleichend. Spontan hat sie mich nicht gleichermassen überzeugt wie sein Bartók (der überzeugt nicht, der lässt einen die Fahnen strecken, vollends und endgültig!)

So wichtig ist die Kreutzer-Sonate vielleicht auch nicht, es braucht da ein Klavier, ich habe es bisher noch nicht gehört, Leute wie Argerich helfen da gewiss nicht, Haskil auch nicht. Man müsste das alles mischen können, Gieseking in ein paar Takten, sogar auch Osborn im dritten Satz, Casadesus natürlich.

Das ist aber ein Werk, das das Nichts provoziert, wie Beethoven das manchmal macht. Man kann das ständig tun oder auch ein wenig plakativ, wie in der 3. Cellosonate, aber das Plakative ist die Herausforderung, Rose geht los und hinein – er hat keine Wahl – und das Klavier ist endlich einmal ein Klavier mit Ton, also aus dem Nichts hineingefügt. Die Hauptstimme hat das Cello, ohne Zweifel, aber es wäre lächerlich, sie ihr zu lassen, ihr nicht zu begegnen im Ton. Das ist die Voraussetzung, um sich aufzulösen oder zu verschmelzen oder miteinander zu sprechen, egal, wie man das nennen will. Und da ist also endlich einmal das Klavier nicht nur Begleitung, widerspenstig und die Hauptstimme bekommt ihren Klang.

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