Startseite › Foren › Das Konzert-Forum: Wann, wer und wie › Und so war es dann › Tom Petty & the Heartbreakers -Tour 2012 › Re: Tom Petty & the Heartbreakers -Tour 2012
Dennis BlandfordJörg-Peter Klotz vom Mannheimer Morgen ist hin u. weg:
http://www.morgenweb.de/nachrichten/kultur/betorender-sound-aus-der-grossen-weite-1.632003
Die Südwestpresse auch. Schade, dass ich nicht dabei war.
Großartiger Abend im freien Fall
Mannheim. Beim Europa-Tourfinale in Mannheim zeigte Tom Petty, wo der Rockhammer hängt und bot einen bejubelten Mix aus Mitsing-Hits und Klassikern.
Als die 9000 Fans in die ausverkauften Mannheimer SAP-Arena strömen, werden vor der Halle noch mehr als 30 Grad gemessen. Doch es soll noch heißer werden, lauter sowieso. Tom Petty, einer der ganz Großen der Rockgeschichte, will nach 20 Jahren der Deutschland-Abstinenz keine Fragen offen lassen. Nein, der 61-Jährige ist hier nicht auf einer Vorruhestandsreise. Bereits im zweiten Song „You Wreck Me“ fliegt er, getragen von der Thermik eines auf Wolke sieben schwebenden Publikums, mit ausgebreiteten Armen über die Bühne, während sein kongenialer Sideman Mike Campbell die Gitarre singen lässt, dass man Gänsehaut bekommen kann. Handgemachter Rock der zeitlosen Sorte ist angesagt, und dieser kommt als breitwandiger, perfekt austarierter Sound aus den Boxen.
Tom Pettys Stimme hat dieses leicht Nölende, und im Sprechgesang hat sie etwas Gebrochenes, doch die eigentliche Besonderheit des Songwriters besteht darin, aus eigentlich schlichten Rockstrukturen Songperlen zu zaubern. Deshalb funktioniert live der Travelling-Wilburys-Song „Handle Me With Care“ auch ohne die Stimme Roy Orbisons, und die Version von Fleetwood Macs „Oh Well“ klingt so frisch, als sei sie gerade erst produziert worden.
Natürlich übt Petty zusammen mit seinen Fans auch den freien Fall: mit dem von ihm als Liebeslied angekündigten „Free Fallin“ im Chorformat. Er ist eben so ganz nebenbei auch ein Hitschreiber. Eine Qualität, die ihm rund 70 Millionen verkaufter Alben bescherte.
Live lässt er die Gitarren sprechen. So wird „It“s Good To Be A King“ von seinem mit einem Grammy ausgezeichneten „Wildflowers“-Album zum Longsong-Monolith des Programms mit großartigen Soli von Petty und Campbell, dynamisch vom Drummer Steve Ferrone auf die Spitze getrieben.
Noch einmal nimmt Petty mit einer Art Unplugged-Version von „Learning To Fly“ den Gang etwas heraus, um dann mit seinem „Refugee“ alle Dämme brechen zu lassen. Und die Band legt nach: „Darf“s auch ein wenig länger dauern? Dann spielen wir einen brandneuen Song für Euch“, sagt Tom Petty mit der Stimme des coolen Siegers, der jedes Rock-Klischee durchlebt hat, um dann mit „Two Men Talking“ ein von Soli, sphärischen Momenten und drückenden Rockgrooves geprägtes Stück aufzubieten. Und auch dieser Neuling zündet, wie alles an diesem großartigen Rock-Abend.
http://www.swp.de/ulm/nachrichten/kultur/Grossartiger-Abend-im-freien-Fall;art4308,1524872
--
I'm pretty good with the past. It's the present I can't understand.