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Kathisi
Uneitel ist ein gutes Stichwort – da ist mir gestern angesichts des Spiels von Mike Campbell der Vergleich zu Nels Cline gekommen. Beide sind hervorragende Gitarristen (wenn auf stylistisch völlig unterschiedlich) – aber bei Nels Cline hatte ich beim Wilco-Konzert in Düsseldorf in der Tonhalle den Eindruck, er produziert sich da für sich selbst und nicht mehr im Sinne eines geschlossenen Bandauftritts.
Ich habe Wilco leider noch nicht live gesehen, insofern will ich mir kein Urteil erlauben. Aber was Campbell angeht, kann ich als jemand, der selber Gitarrist ist, nur sagen: Ich hab in 40 Jahren Konzertbesuchen noch keinen Gitarristen gesehen, der dermaßen songdienlich spielt und bei dem auch das kleinste Lick zwischendurch so sehr Hand und Fuß hat. Was die Soli angeht: immer so kompakt wie möglich und so melodisch, dass man fast mitsingen kann. Ich glaube, der hat unheimlich viel bei George Harrison und Chet Atkins abgeguckt. Wer spielt denn sonst heute noch so? Ich wüsste keinen. Außerdem scheint er persönlich, wie ich hörte, immer noch ein sehr scheuer, bescheidener Typ zu sein, eher die Abteilung Freak & Frickler, und das passt ja sehr gut zu seinem Spiel und zu seiner introvertierten Präsenz.
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