Re: D’Angelo

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irrlicht
Nihil

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captain kiddUnd Irrlicht, welchen Alben gibst du denn Zeit und welcen nicht? Und meinst du nicht, da gehen dir viele tolle Alben durch die Lappen, weil du ihnen nicht genug Zeit gibst?

Ich verstehe die Frage – in Bezug auf meine letzten Sätze – nicht so ganz, aber grundsätzlich: Ich habe da keine Richtmaßstäbe. In der Regel merkt man das aber doch, oder? ;-) Man hört ein Album, erste Funken sind schon übergesprungen, man ahnt schon, was unter der komplexen Schicht für Laveströme (Danke, Napo) fließen, aber ganz greifen kann mans noch nicht. Geht mir oft bei Alben so, die ich dann erst nach Wochen oder mehr wahrlich grandios finde – weil das für mich ein wichtiger Teil von Kunst ist: Sie muss nicht immer unmittelbar und klar verständlich sein, sie darf auch vermeintlich undurchdringbar, grotesk verzerrt, zerfasert oder schlicht unbenennbar vielseitig sein, sodass die ersten Momente fast zwangsläufig mit Verstörung und Irritation enden. Es gibt wundervolle Musik, die man schon nach zwei Minuten mitsummen kann, es gibt aber auch epochale Werke, an denen man Wochen knabbert, sich immer wieder an einzelnen Melodien erfreut, die man entdeckt hat, weil sie sich endlich aus dem Sound geschält haben – und man förmlich Puzzle spielt: Irgendwann sitzen alle Teile und man hats irgendwie „kapiert“. Und dann ists noch viel schöner als vorher.

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Hold on Magnolia to that great highway moon