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:director: In Deckung! Jazz! :fencing:
Miles Davis – Bess, you is my woman now (G. Gershwin, I. Gershwin, D. Hayward); Porgy and Bess, 1958.
Nach “Miles ahead” die zweite Bigband-Produktion von Miles Davis für Columbia Records, und wieder eine Kooperation mit dem Arrangeur und Pianisten Gil Evans – 1958 wurde „Porgy and Bess“ eingespielt. Zwar waren einige ihrer Arien zu Jazz-Standards geworden, aber die Oper selbst war nach ihren Erstaufführungen als Gesamtwerk in Vergessenheit geraten, doch in den Fünfzigern begann sie zu boomen. Welttourneen wurden zum großen Erfolg, und Otto Preminger verfilmte sie fürs Hollywoodkino. Durch das Erstarken der Bürgerrechtsbewegung gab es zusätzliches Interesse.
Deshalb war Davis zuerst gar nicht so begeistert, denn es waren mehrere Adaptionen in Arbeit. Gil Evans ordnete die Oper neu an, fügte eigene Kompositionen hinzu und löste die Opernhandlung zugunsten eines musikalischen Flows auf. Ich spiele “Bess, you is my woman now”, den Miles Davis als das Schwierigste bezeichnete, das er gespielt habe. Es irritierte mich, dass die Textautoren Ira Gershwin und DuBose Hayward in dieser Instrumentalfassung in den Credits angegeben sind, aber Miles Davis betonte, er habe während des Spiels gerade bei dieser Arie die ganze Zeit den Text im Kopf rezitieren müssen, um sich in die Figur des Porgy hineinzuversetzen. ”Porgy and Bess” wurde eins der erfolgreichsten Alben von Miles Davis und zum Wegbereiter des orchestralen Jazz.
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Say yes, at least say hello.